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Bekenntnisse
14. Die Bücher über das Schöne und Schickliche eignet er dem Hierius zu. Grund seiner Liebe zu ihm.
Was aber hat mich, Herr mein Gott, bestimmt, diese Bücher dem Hierius, einem Redner der Stadt Rom, zu widmen? Ich kannte ihn nicht persönlich, hatte ihn aber liebgewonnen wegen des hohen Ruhmes der Gelehrsamkeit, den er genoß. Auch waren mir einige Worte von ihm bekannt geworden, die mir sehr gefallen hatten. Aber noch mehr gefiel er mir, weil er anderen gefiel und man ihn mit Lobsprüchen überschüttete, voller Bewunderung, daß er, von Geburt ein Syrer, zuerst ein Meister S. 74 in der griechischen Beredsamkeit, nachher auch ein berühmter Redner in lateinischer Sprache geworden war und in allem, was zum Studium der Philosophie gehört, die umfassendsten Kenntnisse besaß. So wurde der Mann in seiner Abwesenheit gelobt und geliebt. Kommt aber diese Liebe aus dem Munde des Lobredners in das Herz des Zuhörers? Kaum; sondern ein Liebender entzündet einen anderen. Dann nämlich liebt man den Gelobten, wenn man die Überzeugung gewonnen hat, der Lobredner preise ihn aus innerster Überzeugung, das heißt, wenn er ihn aus Liebe lobt.
So liebte ich damals die Menschen infolge des Urteils der Menschen, nicht infolge deines Urteils, mein Gott, in dem niemand Täuschung erfährt. Aber warum wurde er nicht gelobt etwa wie ein berühmter Wagenlenker, wie ein durch die Gunst des Volkes weithin bekannter Tierkämpfer, sondern ganz anders, viel ernster, so wie ich mir etwa mein eigenes Lob wünschte? Denn ich hätte nicht gelobt und geliebt werden mögen wie Schauspieler, obwohl ich selbst sie lobte und liebte; ja einem solchen Bekanntsein hätte ich lieber völlige Verborgenheit, einer solchen Liebe Haß vorgezogen. Was gibt nun aber in einer und derselben Seele so verschiedenen Ausschlag für die mannigfaltigen Arten von Liebe? Warum liebe ich an einem anderen, was ich an mir selbst verabscheue und verwerfe und deshalb hasse, da wir doch beide Menschen sind? Zwar kann man ein gutes Pferd gern haben, ohne zu wünschen, ein solches zu sein, auch wenn es möglich wäre; von Schauspielern aber, die einer Natur mit uns sind, kann man aber offenbar solches nicht behaupten. So liebe ich also an einem anderen Menschen, was selbst zu sein mir verhaßt ist, obwohl ich doch auch ein Mensch bin? Wahrlich, ein unendlicher Abgrund ist der Mensch; du hast seine Haare, o Herr, gezählt, und sie gehen bei dir nicht verloren: aber leichter fürwahr ist, seine Haare als die Empfindungen und Neigungen seines Herzens zu zählen.
Jener Redner aber war von der Art, daß ich ihn liebte und zugleich auch wünschte, ihm zu gleichen. Und ich ging irre in meinem Hochmute, ließ mich von jedem Winde umhertreiben, aber ganz unmerklich wurde ich S. 75 von deiner Hand geleitet. Und woher weiß ich und bekenne dir mit voller Bestimmtheit, daß ich ihn mehr liebte, weil andere ihn lobten, als wegen der Dinge, um derentwillen er gelobt wurde? Hätten dieselben Leute ihn nicht gelobt, sondern getadelt und ebendasselbe von ihm, aber unter Äußerungen des Tadels und der Verachtung erzählt, so hätte ich mich für ihn nicht entzündet und erwärmt; und doch wären die Tatsachen und der Charakter des Mannes genau dieselben geblieben, und geändert hätte sich nur die Auffassung der Erzähler. Siehe, wie unbeständig die Seele ist, die noch nicht gefestigt ist in der Wahrheit! Wie der Wind der Worte weht aus der Brust der Sprecher, so läßt sich eine solche Seele tragen und umstimmen, wenden und drehen; das Licht wird ihr verdunkelt, und die Wahrheit sieht sie nicht. Und doch liegt sie vor uns! Und es schien mir ein erhebender Gedanke, wenn gerade jenem Manne meine Arbeit und meine Studien bekannt würden. Hätte er sie gelobt, so würde ich noch mehr für ihn entbrannt sein; hätte er sie aber mißbilligt, so wäre mein eitles und deiner Beständigkeit ermangelndes Herz tödlich verwundet gewesen. Und doch beschäftigte mein Geist sich gern mit der Abhandlung "Über das Schöne und Schickliche", worüber ich an ihn geschrieben hatte; ich stellte häufige Betrachtungen darüber an und bewunderte sie, ohne daß jemand außer mir sie mitgelobt hätte.
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Les confessions de Saint Augustin
CHAPITRE XIV. IL AVAIT DÉDIÉ CES LIVRES A L’ORATEUR HIÉRIUS. — ESTIME POUR LES ABSENTS : D’OU VIENT-ELLE?
21. Eh! qui put me porter alors, Seigneur mon Dieu, à les dédier à Hiérius, orateur de Rome? je ne le connaissais pas même de vue; je l’aimais sur sa brillante réputation de savoir, et l’on m’avait rapporté de lui certaines paroles qui m’avaient plu. Mais en réalité, l’estime des autres et l’enthousiasme que leur inspirait un Syrien, initié d’abord aux lettres grecques, pour devenir plus tard un modèle d’éloquence latine et d’érudition philosophique, voilà ce qui décidait mon admiration. Eh quoi! on entend louer un homme, et on l’aime aussitôt, quoique absent? Est-ce que l’amour passe de la bouche du panégyriste dans le coeur de l’auditeur? non; mais l’amour de l’un allume l’amour de l’autre. On aime l’objet de la louange lorsqu’on est assuré qu’elle part du coeur, et que l’affection la donne.
22. C’est ainsi que j’aimais alors les hommes, d’après le jugement des hommes, et non d’après le vôtre qui ne trompe jamais, ô mon Dieu! Et toutefois mes éloges n’avaient rien de commun avec ceux que l’on accorde à un habile conducteur, à un chasseur de l’amphithéâtre honoré des suffrages populaires; mon estime était d’un autre ordre, elle était grave, elle louait comme j’eusse désiré d’être loué moi-même. Or, je n’étais nullement jaloux d’être aimé et loué comme les histrions, quoique je fusse le premier à les louer et à les aimer; je préférais l’obscurité à telle renommée, la haine même à telles faveurs. Mais comment peut se maintenir dans une même âme l’équilibre de ces affections différentes et contraires? Comment puis-je aimer en cet homme ce que je hais en moi, ce que je repousse si loin de moi, homme comme lui? Tu ne voudrais pas être, cela te fût-il possible, ce bon cheval que tu aimes; mais en peux-tu dire autant de l’histrion, ton semblable ? J’aime donc dans un homme ce que je haïrais d’être moi-même, tout homme que je suis? Immense abîme que l’homme, dont les cheveux mêmes vous sont comptés, Seigneur, sans qu’un seul s’égare; et il est encore plus aisé pourtant de les nombrer que les affections et les mouvements de son coeur!
23. Quant à ce rhéteur, le sentiment que j’avais pour lui était de nature à me faire envier (393) d’être ce qu’il était; et mes vaniteuses présomptions m’égaraient; et je flottais à tout vent, et je ne laissais pas d’être secrètement gouverné par vous. Et d’où ai-je appris, et comment puis-je vous confesser avec certitude que j’empruntais plutôt mon amour pour cet homme à l’amour de ses partisans qu’aux raisons mêmes de leurs éloges? Si, en effet, au lieu de le louer on l’eût blâmé, et que ces sujets de louanges eussent été des sujets de censure et de mépris, j’eusse été loin de m’enflammer à son égard. Et cependant l’homme et les choses restaient les mêmes; l’opinion seule était différente. Voilà où tombe l’âme infirme, qui ne se tient pas encore à la base solide de la vérité. Au souffle capricieux de l’opinion, elle va, elle plie, elle tourne et revient; et la lumière se voile pour elle; elle ne distingue plus la vérité, la vérité qui est devant elle!
Et c’était un triomphe pour moi, que mon discours et mes études vinssent à la connaissance de cet homme. S’il m’approuvait, je redoublais d’ardeur; sinon, j’étais blessé dans mon coeur plein de vanité et vide de cette constance qui n’est qu’en vous. Et cependant je me plaisais toujours à méditer sur le beau et le convenable, sujet du livre que je lui avais adressé, et mon admiration louait, sans écho, ce monument de ma pensée.