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Works Augustine of Hippo (354-430) Confessiones

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Confessiones (CSEL)

Caput 21

Itaque avidissime arripui venerabilem stilum spiritus tui, et prae ceteris apostolum Paulum. et perierunt illae quaestiones, in quibus mihi aliquando visus est adversari sibi, et non congruere testimoniis legis et prophetarum textus sermonis eius: et apparuit mihi una facies eloquiorum castorum, et exultare cum tremore didici. et coepi et inveni, quidquid illac verum legeram, hac cum conmendatione gratiae tuae dici: ut qui videt non sic glorietur, quasi non acceperit non solum quod videt, sed etiam ut videat -- quid enim habet quod non accepit? -- et ut te, qui es semper idem, non solum admoneatur ut videat, sed etiam sanetur ut teneat; et qui de longinquo videre non potest, viam tamen ambulet, qua veniat et videat et teneat: quia, etsi condelectetur homo legi dei secundum interiorem hominem, quid faciet de alia lege in membris suis, repugnante legi mentis suae, et se captivum ducente in lege peccati, quae est in membris eius? quoniam iustus es, domine; nos autem peccavimus, inique fecimus, inpie gessimus, et gravata est super nos manus tua, et iuste traditi sumus antiquo peccatori, praeposito mortis, quia persuasit voluntati nostrae similitudinem voluntatis suae, qua in veritate tua non stetit. quid faciet miser homo? quis eum liberabit de corpore mortis huius, nisi gratia tua per Iesum Christum dominum nostrum, quem genuisti coaeternum et creasti in principio viarum tuarum; in quo princeps huius mundi non invenit quicquam morte dignum, et occidit eum; et evacuatum est chirographum, quod erat contrarium nobis? hoc illae litterae non habent. non habent illae paginae vultum pietatis illius, lacrimas confessionis, sacrificium tuum, spiritum contribulatum, cor contritum et humiliatum, populi salutem, sponsam civitatem, arram spiritus sancti, poculum pretii nostri. nemo ibi, cantat: Nonne deo subdita erit anima mea? ab ipso enim salutare meum: etenim ipse deus meus et salutaris meus, susceptor meus: non movebor amplius. nemo ibi audit vocantem: Venite ad me, qui laboratis. dedignantur ab eo discere, quoniam mitis est et humilis corde. abscondisti enim haec a sapientibus et prudentibus et revelasti ea parvulis. et aliud est de silvestri cacumine videre patriam pacis, et iter ad eam non invenire, et frustra conari per invia, circum obsidentibus et insidiantibus fugitivis desertoribus, cum principe suo leone et dracone: et aliud tenere viam illuc ducentem, cura caelestis imperatoris munitam, ubi non latrocinantur qui caelestem militiam deseruerunt; vitant enim eam sicut supplicium. haec mihi inviscerabantur miris modis, cum minimum apostolorum tuorum legerem, et consideraveram opera tua et expaveram.

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Bekenntnisse

21. Was Augustinus in der Heiligen Schrift gefunden.

Mit größter Begierde griff ich also nach den ehrwürdigen Schriften deines Geistes und vor allem nach dem Apostel Paulus; da lösten sich all die Fragen, in welchen ich einstens gemeint, er widerspreche sich selbst und seine Ausführungen stünden mit den Zeugnissen des Gesetzes und der Propheten nicht im Einklang. Von einem und demselben Geist getragen erschienen mir seine keuschen Aussprüche, und ich lernte „frohlocken mit Zittern“1. Und ich begann zu lesen und fand, daß alles, was ich in den Schriften der Platoniker Wahres gelesen hatte, auch hier, doch als Gnadengabe von dir gesagt werde, damit, wer da sieht, nicht „sich rühme, als habe er nicht empfangen“2, nicht nur, was er sieht, sondern auch daß er sieht. Denn „was besitzt er, was er nicht empfangen hatte?“3 Und nicht nur wird er ermahnt, auf dich, den in Ewigkeit Bestehenden, hinzusehen, sondern auch geheilt, um dich festhalten zu können. Und wer zu weit entfernt ist, um dich sehen zu können, wandle dennoch diesen Weg, auf welchem er zu dir kommen, dich sehen und festhalten kann. Denn wenn auch jemand seine Freude hat "nach dem inneren Menschen an dem Gesetze Gottes4, was wird er beginnen „mit jenem anderen Gesetze in seinen Gliedern, das dem Gesetze seines Geistes widerstreitet und ihn im Gesetze der Sünde, das in seinen Gliedern wohnt, gefangen hält?“5 „Denn du S. 157 bist gerecht“6, o Herr, wir aber „haben gesündigt und Unrecht getan“7 und gottlos gehandelt; „schwer lag deine Hand auf uns“8 und mit Recht sind wir dem alten Sünder, dem Fürsten des Todes, übergeben worden, der da unseren Willen überredet hat, dem seinen ähnlich zu werden, mit dem „er in deiner Wahrheit nicht bestanden hat“9. Was soll da „der elende Mensch“10 tun? „Wer wird ihn befreien vom Leibe dieses Todes, wenn nicht deine Gnade durch Jesus Christus, unseren Herrn“11, den du von Ewigkeit her mit dir erzeugt und erschaffen hast "im Anbeginn deiner Wege"?12 An ihm fand „der Fürst dieser Welt“13 nichts Todeswürdiges, und trotzdem hat er ihn getötet; und „ausgelöscht ist dadurch die Handschrift, die gegen uns Zeugnis gab“14. Das steht in jenen Büchern nicht. Auf ihren Seiten stehen nicht die Züge jener Frömmigkeit, die Tränen dieses Bekenntnisses, nichts vom „Opfer eines betrübten Geistes, eines zerknirschten und gedemütigten Herzens“15, nichts von der Erlösung des Volkes, nichts „von deiner Braut, der Stadt Gottes“16, nichts „vom Unterpfand des Heiligen Geistes“17, vom Becher unseres Heiles. Niemand singt dort: „Wird nicht meine Seele sich Gott anheimgeben, da mir von ihm Heil kommt? Er ist mein Gott und mein Heil, mein Helfer; ich werde nicht mehr wanken“18. Niemand hört dort die Stimme des Rufenden: „Kommet zu mir, die ihr mühselig seid“19. Sie verschmähen es, von ihm zu lernen, „der da sanftmütig und demütig ist von Herzen“20. Denn „du hast dies den Weisen und Klugen kundgetan und es den Unmündigen offenbart“21. Und etwas anderes ist es, von waldiger Höhe die Heimat des Friedens zu sehen, aber den Weg zu ihr nicht zu finden und vergeblich auf unwegsamen Pfaden sich abzumühen, S. 158 wo Flüchtlinge und Überläufer mit ihren Anführern, dem Löwen und Drachen, lauern und drohen - und wieder etwas anderes, den Weg einzuhalten, der dorthin führt und durch die Sorgfalt des himmlischen Königs beschützt ist, wo keine Räuber lagern, die die himmlische Heerschar verlassen haben. Das alles drang mir auf wunderbare Weise ins Herz, als ich den geringsten deiner Apostel las. Ich betrachtete deine Werke, und heiliger Schauer ergriff mich. S. 159


  1. Ps. 2,11. ↩

  2. 1 Kor. 4,7. ↩

  3. 1 Kor. 4,7. ↩

  4. Röm. 7,22 f. ↩

  5. Röm. 7,22 f. ↩

  6. Dan. 3,27. ↩

  7. Dan. 3,29. ↩

  8. Ps. 31,4. ↩

  9. Joh. 8,44. ↩

  10. Röm. 7,24 f. ↩

  11. Röm. 7,24 f. ↩

  12. Spr. 8,22. ↩

  13. Joh. 14,30. ↩

  14. Kol. 2,14. ↩

  15. Ps. 50,19. ↩

  16. Off. 21,2. ↩

  17. 2 Kor. 5,5. ↩

  18. Ps. 61,2 f. ↩

  19. Matth. 11,28 f. ↩

  20. Matth. 11,28 f. ↩

  21. Matth. 11,25. ↩

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The Opinion of St. Augustin Concerning His Confessions, as Embodied in His Retractations, II. 6
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