Edition
ausblenden
Confessiones
Caput 20
Ex his omnibus veris, de quibus non dubitant, quorum interiori oculo talia videre donasti, et qui Moysen, famulum tuum, in spiritu veritatis locutum esse immobiliter credunt, ex his ergo omnibus aliud sibi tollit qui dicit, in principio fecit deus caelum et terram. id est in verbo sui sibi coaeterno fecit deus intellegibilem atque sensibilem, vel spiritalem corporalemque creaturam: aliud qui dicit, in principio fecit deus caelum et terram, id est in verbo suo sibi coaeterno fecit deus universam istam molem corporei mundi huius, cum omnibus quas continet manifestis notisque naturis: aliud qui dicit, in principio fecit deus caelum et terram, id est in verbo suo sibi coaeterno fecit informem materiam creaturae spiritalis et corporalis: aliud qui dicit, in principio fecit deus caelum et terram, id est in verbo suo sibi coaeterno fecit deus informem materiam creaturae corporalis, ubi confusum adhuc erat caelum et terra, quae nunc iam distincta atque formata in istius mundi mole sentimus: aliud qui dicit, in principio fecit deus caelum et terram, id est in ipso exordio faciendi atque operandi fecit deus informem materiam, confuse habentem caelum et terram, unde formata nunc eminent et apparent, cum omnibus, quae in eis sunt.
Übersetzung
ausblenden
Bekenntnisse
20. Die Worte „Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde“ lassen sich also wohl verschiedentlich deuten.
Aus all diesen Wahrheiten, an denen die nicht zweifeln, deren geistigem Auge du verliehen, sie zu erkennen, und die unerschütterlich glauben, daß dein Diener Moses im Geiste der Wahrheit geredet hat, aus all diesen Wahrheiten nimmt sich der eine diese, der andere jene. Der erste, der da sagt „Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde“, meint: In seinem ihm gleichewigen Worte hat Gott die übersinnliche und die sinnliche oder die geistige und die körperliche Welt erschaffen. Der zweite, der da sagt: „Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde“, meint: In seinem ihm gleichewigen Worte hat Gott diese ganze Masse der Körperwelt mit all den sichtbaren und bekannten Wesen, die auf ihr sind, erschaffen. Der dritte, der da sagt: „Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde“, meint: In seinem ihm gleichewigen Worte hat Gott die gestaltlose Materie für die folgende Schöpfung der Geistes- und Körperwelt geschaffen. Der vierte, der da sagt: „Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde“, meint: In seinem ihm gleichewigen Worte hat Gott die gestaltlose Materie für die folgende Schöpfung der Körperwelt geschaffen; Himmel und Erde, die wir in dem gegenwärtigen Weltganzen voneinander geschieden und gestaltet sehen, waren damals S. 321 noch ungesondert. Der fünfte, der da sagt: „Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde“, meint: Gleich beim Beginne seines Schaffens und Wirkens hat Gott die gestaltlose Materie geschaffen, die Himmel und Erde noch ungeschieden in sich enthielt, aus der sie aber herausgestaltet wurden, so daß sie jetzt in Erscheinung treten und mit allem, was in ihnen ist, sichtbar sind.