Edition
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Confessiones
Caput 32
Postremo, domine, qui deus es et non caro et sanguis, si quid homo minus vidit, numquid et spriritum tuum bonum, qui deducet me in terra recta, latere potuit, quidquid eras in eis verbis tu ipse revelaturus legentibus posteris, etiamsi ille, per quem dicta sunt, unam fortassis ex multis veris sententiam cogitavit? quod si ita est, sit igitur illa quam cogitavit ceteris excelsior, nobis autem, domine, aut ipsam demonstras aut quam placet alteram veram, ut, sive nobis hoc quod etiam illi homini tuo sive aliud ex eorundem verborum occasione patefacias, tu tamen pascas, non error inludat. ecce, domine deus meus, quam multa de paucis verbis, quam multa, oro te, scripsimus! quae nostrae vires, quae tempora omnibus libris tuis ad istum modum sufficient? sine me itaque brevius in eis confiteri tibi, et eligere unum aliquid quod tu inspiraveris verum, certum et bonum, etiamsi multa occurrerint, ubi multa occurrere poterunt, ea fide confessionis meae, ut, si hoc dixero, quod sensit minister tuus, recte atque optime -- id enim conari me oportet -- quod si assectus non fuero, id tamen dicam, quod mihi per eius verba tua veritas dicere voluerit, quae illi quoque dixit quod voluit.
Übersetzung
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Bekenntnisse
32. In den wahren Sinn der Heiligen Schrift führt nur der Heilige Geist ein.
Schließlich, o Herr, der du Gott bist und nicht Fleisch und Blut, wenn der Mensch nur beschränkte Einsicht hat, konnte denn auch deinem guten Geiste, der „mich auf rechtem Wege führen wird“1, verborgen sein, was du selbst in diesen Worten künftigen Lesern offenbaren wolltest, wenn selbst der, durch den du sie aufzeichnen ließest, von den vielen wahren Auffassungen vielleicht nur eine im Sinne gehabt bat? Wenn das der Fall ist, so ist sicher die, an die er gedacht hat, allen anderen vorzuziehen. Du aber, o Herr, zeigst dann uns S. 335 diese oder eine andere wahre, die dir gefällt, damit du uns weidest und kein Irrtum uns täusche, magst du uns nun die gleiche Wahrheit wie deinem Getreuen oder eine andere auf Grund derselben Worte offenbaren. Sieh, o Herr mein Gott, wie vieles habe ich doch über diese wenigen Worte geschrieben, wie vieles Wie könnten auf diese Weise unsere Kräfte, wie unsere Zeit für all deine Schriften ausreichen? Nimm also über diese ein kurzes Bekenntnis von mir entgegen; laß mich nur einen Gegenstand herausgreifen, den du mir eingegeben, einen wahren, einen gewissen und einen guten, auch wenn sich mir viele aufdrängen, wo so viele mir entgegentreten können. Laß mein Bekenntnis so treu sein, daß, wenn ich etwa das sage, was dein Diener gemeint hat, ich dies richtig und so gut wie möglich ausdrücke; denn darauf muß mein Streben gerichtet sein. Sollte mir dies aber nicht gelingen, so will ich doch das sagen, was deine Wahrheit durch seine Worte mir sagen wollte, die auch ihm gesagt hat, was sie gewollt. S. 336
Ps. 142,10. ↩