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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Confessiones

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Confessiones (CSEL)

Caput 14

Et ego dico: deus meus ubi est? ecce ubi es. respiro in te paululum, cum effundo super me animam meam in voce exultationis et confessionis, soni festivitatem celebrantis. et adhuc tristis, quia relabitur et fit abyssus, vel potius sentit adhuc se esse abyssum. dicit ei fides mea, quam accendisti in nocte ante pedes meos: quare tristis es, anima, et quare conturbas me? spera in domino; lucerna pedibus tuis verbum eius. spera et perservera, donec transeat nox, mater iniquorum, donec transeat ira domini, cuius filii et nos fuimus aliquando tenebrae, quarum residua trahimus in corpore propter peccatum mortuo, donec aspiret dies et removeantur umbrae. spera in domino: mane astabo et contemplabor; semper confitebor illi. mane astabo et videbo salutare vultus mei, deum meum, qui vivificabit et mortalia corpora nostra propter spiritum, qui habitat in nobis, quia super interius nostrum tenebrosum et fluvidum misericorditer superferebatur. unde in hac peregrinatione pignus accepimus, ut iam simus lux, dum adhuc spe salvi facti sumus et filii lucis et filii diei, non filii noctis neque tenebrarum, quod tamen fuimus. inter quos et nos in isto adhuc incerto humanae notitiae tu solus dividis, qui probas corda nostra et vocas lucem diem et tenebras noctem. quis enim nos discernit nisi tu? quid autem habemus, quod non accepimus a te, ex eadem massa vasa in honorem, ex qua sunt et alia facta in contumeliam?

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Bekenntnisse

14. Glaube und Hoffnung sind unsere Stärke.

Und auch ich rufe: „Wo ist mein Gott? Wo bist du doch?“ Ich atme wieder ein wenig auf, wenn „ich meine Seele über mich hinaus ergieße in Tönen des Jubels, der Lobpreisung und des Festgesanges“1. Noch ist sie traurig, weil sie wieder zurücksinkt und zum Abgrunde wird oder vielmehr fühlt, daß sie noch immer Abgrund ist. Aber es sagt ihr mein Glaube, den du zur Nachtzeit vor meinen Füßen angezündet: „Warum bist du traurig, meine Seele, und warum betrübest du mich?“ 2 S. 348 „Hoffe auf den Herrn; eine Leuchte ist für deine Füße sein Wort“3. Hoffe und harre aus, bis die Nacht vorübergeht, die Mutter der Gottlosen, bis vorübergeht der Zorn des Herrn, dessen Kinder auch wir einst waren, als uns noch Finsternis umhüllte; deren Überbleibsel wir in unserem „wegen der Sünde“4 dem Tode verfallenen Körper mitschleppen, „bis der Tag anbricht und die Schatten weichen“5. „Hoffe auf den Herrn“6; „am Morgen werde ich dastehen“7 und ihn schauen; „immerdar will ich sein Lob verkünden“8. „Am Morgen werde ich dastehen“ und „schauen das Heil meines Angesichtes“9, meinen Gott, der „auch unsere sterblichen Leiber wieder lebendig machen wird um seines Geistes willen, der in uns wohnt“10, weil er voller Barmherzigkeit über unserem finsteren und haltlosen Inneren schwebte. Daher haben wir auch schon während unserer Pilgerreise das „Unterpfand“11 erhalten, daß wir schon „Licht“12 sind, da wir vorläufig „nur in Hoffnung erlöst sind“13 und „Söhne des Lichts und des Tags, nicht mehr Söhne der Nacht und der Finsternis“14 sind, was wir vorher waren. Und bei der Ungewissheit aller menschlichen Erkenntnis scheidest du allein zwischen jenen und uns, du, der unsere Herzen prüft und „das Licht Tag und die Dunkelheit Nacht“15 nennt. „Denn wer scheidet uns“16, wenn nicht du? Was aber haben wir, das wir nicht von dir empfangen haben17, die wir „als Gefäße der Ehre aus derselben Masse gebildet sind, aus der die anderen zur Schmach gebildet wurden?“ 18


  1. Ps. 41,5. ↩

  2. Ps. 41,6 und 42,5. ↩

  3. Ps. 118,105. ↩

  4. Röm. 8,10. ↩

  5. Hohesl. 2,17. ↩

  6. Ps. 41,6 und 42,6. ↩

  7. Ps. 5,5. ↩

  8. Ps. 42,5. ↩

  9. Ps. 5,5. ↩

  10. Röm. 8,11. ↩

  11. 2 Kor. 1,22. ↩

  12. Ephes. 5,8. ↩

  13. Röm. 8,24. ↩

  14. 1 Thess. 5,5. ↩

  15. Gen. 1,5. ↩

  16. 1 Kor. 4,7. ↩

  17. 1 Kor. 4,7. ↩

  18. Röm. 9,21. ↩

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