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Works Augustine of Hippo (354-430) Confessiones

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Confessiones (CSEL)

Caput 15

Aut quis nisi tu, deus noster, fecisti nobis firmamentum auctoritatis super nos in scriptura tua divina? caelum enim plicabitur ut liber, et nunc sicut pellis extenditur super nos. sublimioris enim auctoritatis est tua divina scriptura, cum iam obierunt istam mortem illi mortales, per quos eam dispensati nobis. et tu scis, domine, tu scis, quemadmodum pellibus indueris homines, cum peccato mortales fierent. unde sicut pellem extendisti firmamentum libri tui, concordes utique sermones tuos, quos per mortalium ministerium superposuisti nobis. namque ipsa eorum morte solidamentum auctoritatis in eloquiis tuis per eos editis sublimiter extenditur super omnia, quae subter sunt, quod, cum hic viverent, non ita sublimiter extentum erat. nondum sicut pellem caelum extenderas, nondum mortis eorum famam usquequaque dilataveras. Videamus, domine, caelos, opera digitorum tuorum: disserena oculis nostris nubilum, quo subtexisti eos. ibi est testimonium tuum sapientiam praestans parvulis: perfice, deus meus, laudem tuam ex ore infantium et lactantium. neque enim novimus alios libros ita destruentes superbiam, ita destruentes inimicum et defensorem resistentem reconciliationi tuae defendendo peccata sua. non novi, domine, non novi alia tam casta eloquia, quae sic mihi persuaderent confessionem, et lenirent cervicem meam iugo tuo, et invitarent colere te gratis. intellegam ea, pater bone, da mihi hoc subterposito, quia subterpositis solidasti ea. Sunt aliae aquae super hoc firmamentum, credo, inmortales et a terrena corruptione secretae. laudent nomen tuum, laudent te supercaelestes populi angelorum tuorum, qui non opus habent suspicere firmamentum hoc et legendo cognoscere verbum tuum. vident enim faciem tuam semper, et ibi legunt sine syllabis temporum, quid velit aeterna voluntas tua. legunt, eligunt et diligunt; semper legunt et numquam praeterit quod legunt. eligendo enim et diligendo legunt ipsam incommutabilitatem consilii tui. non clauditur codex eorum nec plicatur liber eorum, quia tu ipse illis hoc es et es in aeternum, quia super hoc firmamentum ordinasti eos, quod firmasti super infirmitatem inferiorum populorum, ubi suspicerent et cognoscerent misericordiam tuam temporaliter enuntiantem te, qui fecisti tempora. in caelo enim, domine, misericordia tua et veritas tua usque ad nubes. transeunt nubes, caelum autem manet. transeunt praedicatores verbi tui ex hac vita in aliam vitam, scriptura vero tua usque in finem saeculi super populos extenditur. sed et caelum et terra transibunt, sermones autem tui non transibunt, quoniam et pellis plicabitur, et faenum, super quod extendebatur, cum claritate sua praeteriet, verbum autem tuum manet in aeternum; quod nunc in aenigmate nubium et per speculum caeli, non sicuti est, apparet nobis, quia et nos quamvis filio tuo dilecti simus, nondum apparuit quod erimus. attendit per retia carnis, et blanditus est, et inflamavit, et currimus post odorem eius. sed cum apparuerit, similes ei erimus, quoniam videbimus eum, sicuti est: sicuti est, domine, videre nostrum, quod nondum est nobis.

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Bekenntnisse

15. Allegorische Erklärung der Begriffe Firmament und Wasser

Oder wer anders als du, unser Gott, hat über uns das Firmament des Ansehens in deiner göttlichen Schrift S. 349 über uns ausgespannt? „Der Himmel wird aufgerollt werden wie eine Bücherrolle“1, und jetzt schon dehnt er sich über uns aus wie ein Fell. Deine heiligen Schriften genießen noch höheres Ansehen, seit die Sterblichen, durch die du uns sie vermittelt, dahingegangen sind. Und du weißt, o Herr, du weißt es, wie du die Menschen mit Fellen umkleidet hast, als sie durch die Sünde sterblich wurden. Daher hast du einem Felle gleich das Firmament deines Buches, deine überall übereinstimmenden Offenbarungen ausgespannt, und sie durch Vermittelung sterblicher Menschen über uns gesetzt. Denn gerade durch ihren Tod wird das Ansehen, das die von ihnen mitgeteilten Worte genießen, unverrückbar hoch über alles, was darunter ist, ausgebreitet, während es bei ihren Lebzeiten noch nicht so erhöht und verbreitet war. Noch nicht hattest du „den Himmel einem Felle gleich“ ausgespannt, noch nicht hattest du den Ruf von ihrem Tode überallhin getragen.

Laß uns, o Herr, sehen „die Himmel, das Werk deiner Hände“2, zerstreue die Wolken, mit denen du sie unsern Augen verhüllst. Dort ist dein Zeugnis, „das den Kleinen Weisheit verleiht“3. Bereite dir, o Herr, „dein Lob aus dem Munde der Kinder und Säuglinge“4. Denn wir kennen keine anderen Bücher, die in gleicher Weise zunichte machen den Stolz, in gleicher Weise vernichten ihn, „der Feind und Verteidiger zugleich“5, der, der Versöhnung mit dir widerstrebend, seine Sünden verteidigt. Herr, ich kenne wahrlich keine keuscheren Worte, die mich zum Bekenntnisse bewegten und meinen Nacken so unter dein Joch beugten und mich einluden, dir aus Liebe zu dienen. Laß mich sie verstehen, gütiger Vater; denn ich habe mich ihnen unterworfen, und du hast sie für die gesprochen, die sich ihnen unterwerfen.

Es gibt, glaube ich, noch andere Gewässer über dieser Feste, unsterbliche an die irdische Verderbnis sich S. 350 nicht heranwagt. Mögen deinen Namen, mögen dich loben die überirdischen Heerscharen deiner Engel, die nicht nötig haben, zu dieser Feste aufzublicken und dein Wort durch Lesen zu erkennen. „Sie schauen ja allzeit dein Angesicht“6 und lesen dort ohne die in der Zeit verklingenden Silben, was dein ewiger Wille will. Sie lesen, wählen und lieben7 deine Worte; sie lesen immerdar, und nie vergeht, was sie lesen. Sie lesen selbst die Unwandelbarkeit deiner Ratschlüsse, wählen und lieben sie. Nie schließt sich ihr Buch, nie faltet sich ihre Schrift zusammen, denn du selbst bist ihr Buch und bist es in Ewigkeit; denn du hast sie gesetzt über dieses Firmament, das du über der Schwachheit der irdischen Scharen errichtet hast, damit sie zu ihm hinaufblicken und deine Barmherzigkeit erkennen, die dich, der du die Zeiten erschaffen, auch in der Zeit verkündigt. Denn „im Himmel, o Herr, wohnt deine Barmherzigkeit, und deine Wahrheit reicht bis zu den Wolken“8. Die Wolken vergehen, der Himmel aber bleibt. Die Verkünder deines Wortes gehen vorüber, aus diesem Leben in ein anderes; deine Schrift aber breitet sich aus über die Völker bis ans Ende der Zeiten. Aber auch „Himmel und Erde werden vergehen, doch deine Worte werden nicht vergehen“9. Denn auch das Fell des Himmels wird aufgerollt werden, und das Gras, über das es ausgespannt war, wird mit all seiner Pracht verschwinden; „dein Wort aber bleibt in Ewigkeit“10. Jetzt erscheint es uns noch „als ein Rätsel wie in eine Wolke gehüllt und wie durch den Spiegel des Himmels“11, nicht so, wie es wirklich ist; denn obwohl wir die Auserkorenen deines Sohnes sind, „so ist es doch noch keinem sichtbar geworden, was wir dereinst sein werden“12. In Fleischesgestalt warf er seine Netze nach uns aus, er lockte S. 351 uns an, entflammte uns mit seiner Liebe, und wir eilen seinem Wohlgeruche nach. Aber „wenn er wieder. erscheint, dann werden wir ihm ähnlich sein; denn da werden wir ihn schauen, wie er wirklich ist“13. Ihn zu sehen, wie er ist, das ist unsere Bestimmung, o Herr; aber noch ist es uns nicht vergönnt.


  1. Is. 34,4. ↩

  2. Ps. 8,4. ↩

  3. Ps. 18,8. ↩

  4. Ps. 8,3. ↩

  5. Ps. 8,3. ↩

  6. Matth. 18,10. ↩

  7. Im Lateinischen das schöne Wortspiel legunt, eligunt, diligunt. ↩

  8. Ps. 35,6. ↩

  9. Matth. 24,35. ↩

  10. Is. 40,8. ↩

  11. 1 Kor. 13,12. ↩

  12. 1 Joh. 3,2. ↩

  13. 1 Joh. 3,2. ↩

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Einleitung in die Confessiones
Prolegomena
The Opinion of St. Augustin Concerning His Confessions, as Embodied in His Retractations, II. 6
Translator's Preface - Confessions

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