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Works Augustine of Hippo (354-430) Confessiones

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The Confessions of St. Augustin In Thirteen Books

Chapter VII.--He Shows by Example that Even Infancy is Prone to Sin.

11. Hearken, O God! Alas for the sins of men! Man saith this, and Thou dost compassionate him; for Thou didst create him, but didst not create the sin that is in him. Who bringeth to my remembrance the sin of my infancy? For before Thee none is free from sin, not even the infant which has lived but a day upon the earth. Who bringeth this to my remembrance? Doth not each little one, in whom I behold that which I do not remember of myself? In what, then, did I sin? Is it that I cried for the breast? If I should now so cry,--not indeed for the breast, but for the food suitable to my years,--I should be most justly laughed at and rebuked. What I then did deserved rebuke; but as I could not understand those who rebuked me, neither custom nor reason suffered me to be rebuked. For as we grow we root out and cast from us such habits. I have not seen any one who is wise, when "purging" 1 anything cast away the good. Or was it good, even for a time, to strive to get by crying that which, if given, would be hurtful--to be bitterly indignant that those who were free and its elders, and those to whom it owed its being, besides many others wiser than it, who would not give way to the nod of its good pleasure, were not subject unto it--to endeavour to harm, by struggling as much as it could, because those commands were not obeyed which only could have been obeyed to its hurt? Then, in the weakness of the infant's limbs, and not in its will, lies its innocency. I myself have seen and known an infant to be jealous though it could not speak. It became pale, and cast bitter looks on its foster-brother. Who is ignorant of this? Mothers and nurses tell us that they appease these things by I know not what remedies; and may this be taken for innocence, that when the fountain of milk is flowing fresh and abundant, one who has need should not be allowed to share it, though needing that nourishment to sustain life? Yet we look leniently on these things, not because they are not faults, nor because the faults are small, but because they will vanish as age increases. For although you may allow these things now, you could not bear them with equanimity if found in an older person.

12. Thou, therefore, O Lord my God, who gavest life to the infant, and a frame which, as we see, Thou hast endowed with senses, compacted with limbs, beautified with form, and, for its general good and safety, hast introduced all vital energies--Thou commandest me to praise Thee for these things, "to give thanks unto the Lord, and to sing praise unto Thy name, O Most High;" 2 for Thou art a God omnipotent and good, though Thou hadst done nought but these things, which none other can do but Thou, who alone madest all things, O Thou most fair, who madest all things fair, and orderest all according to Thy law. This period, then, of my life, O Lord, of which I have no remembrance, which I believe on the word of others, and which I guess from other infants, it chagrins me--true though the guess be--to reckon in this life of mine which I lead in this world; inasmuch as, in the darkness of my forgetfulness, it is like to that which I passed in my mother's womb. But if "I was shapen in iniquity, and in sin did my mother conceive me," 3 where, I pray thee, O my God, where, Lord, or when was I, Thy servant, innocent? But behold, I pass by that time, for what have I to do with that, the memories of which I cannot recall?


  1. John xv. 2. ↩

  2. Ps. xcii. 1. ↩

  3. Ps. li. 5. ↩

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Bekenntnisse

7. Auch die erste Kindheit ist nicht frei von Sünde.

Erhöre mich, o Gott! Wehe über die Sünden der Menschen! Und so spricht ein Mensch, dessen du dich erbarmst, da du ihn zwar, nicht aber die Sünde in ihm geschaffen hast. Wer erinnert mich an die Sünden meiner Kindheit? Ist doch niemand vor dir frei von Sünde, nicht einmal das Kind, das erst einen Tag auf der Erde lebt. Wer ruft sie mir zurück? Doch wohl jedes kleine Menschenkind, an dem ich sehe, wessen ich mich von mir nicht erinnern kann. Worin bestand also damals meine Sünde? Etwa weil ich unter Tränen so heftig nach der Mutterbrust begehrte? Und in der Tat - wenn ich es nun täte und zwar nicht nach den Brüsten, wohl aber nach einer für mein fortgeschrittenes Alter passenden Speise heftig verlangte, man würde mich mit vollem Rechte auslachen und tadeln. Damals also tat ich Tadelnswertes; aber weil ich noch nicht auf die Stimme eines Tadlers merken konnte, durfte ich weder nach Brauch noch nach Vernunft getadelt werden. Denn mit den Jahren rotten wir schließlich selbst solche Unarten aus und legen sie ab. Und noch keinen habe ich gesehen, der mit Bewußtsein Gutes wegwürfe, wenn er etwas reinigen wollte. Oder war das auch gut in Anbetracht des Alters, weinend nach etwas zu begehren, was doch nur zum Schaden hätte gegeben werden können, sich heftig zu entrüsten über freie und erwachsene Menschen, wenn sie nicht zu Willen sein wollten, den Eltern und S. 09 vielen anderen klügeren Leuten, wenn sie nicht auf einen bloßen Wink hin zu Willen waren, nach Möglichkeit schaden zu wollen, weil man eben einem Befehle, dessen Ausführung nur Verderben gebracht hätte, nicht gehorcht? Wenn nun auch die Schwäche der kindlichen Glieder keinen Schaden zufügen kann, so ist ihr Herz doch nicht von Schuld freizusprechen. Ich selbst habe einmal so ein neidisches Kind gesehen; es konnte noch nicht sprechen und sah doch schon blaß vor Neid mit bitterbösem Blick nach seinem Milchbruder. Wer kennt das nicht? Nun sagen freilich Mütter und Ammen, sie könnten es durch weiß Gott was für Mittel später wieder gutmachen. Jedenfalls kann doch von Unschuld gar keine Rede sein, wenn man, während der Strom der Muttermilch überreichlich fließt, den von der Teilnahme ausschließt, der ihrer im höchsten Maße bedarf und allein mit dieser Nahrung sein Leben fristen kann. Aber man läßt derlei nachsichtig hingehen, nicht als ob es gar nichts bedeutete oder geringfügig wäre, sondern weil es sich mit den Jahren von selbst verliert. Der Beweis dafür ist einfach: man läßt sich dergleichen nicht mehr ruhig gefallen, wenn man älter ist.

Du also, mein Gott und Herr, der du dem Kinde das Leben gabest und den Leib, den du, wie wir sehen mit vernünftigen Sinnen ausgerüstet, durch Glieder wohl zusammengefügt, mit einem schönen Äußeren geschmückt und für dessen Erhaltung in seiner Gesamtheit und Unversehrtheit du alles, was der Leben spendende Geist unternimmt, bestimmt hast, du heißest mich, dessentwegen dich loben, „dich bekennen und deinem Namen lobsingen, Allerhöchster“1. Denn du bist der allmächtige und gütige Gott, auch wenn du nur dieses allein getan hättest, was kein anderer tun kann denn du, Einziger, der jegliches Maß bestimmt, Schönster, der du alles schön gestaltest und alles nach deinem Gesetze ordnest. Diesen Abschnitt also meines Lebens, Herr, in dem gelebt zu haben ich selbst mich nicht erinnern kann, hinsichtlich dessen ich den Worten anderer Glauben schenken muß, den ich vermutlich wie viele andere S. 10 Kinder verbracht habe - wiewohl das ein sehr zuverlässiger Schluß ist - diesen Abschnitt also möchte ich meinem Leben in dieser Zeitlichkeit nicht gern hinzuzählen. Denn die gleiche Finsternis völligen Vergessens umhüllt es wie das andere, das ich im Mutterleibe zugebracht habe. Wenn nun das Wort des Psalmisten gilt, „in Ungerechtigkeit bin ich empfangen, und in Sünden hat meine Mutter mich in ihrem Schoße genährt“2, wo, ich flehe dich an, mein Gott, wo, o Herr, bin ich, dein Sklave, wo oder wann bin ich ohne Schuld gewesen? Doch ich sehe von jener Zeit ab: was kümmert sie mich schließlich auch noch, wenn sogar jede Spur von ihr verwischt ist?


  1. Ps. 91,2. ↩

  2. Ps. 50,7. ↩

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Bekenntnisse
Les confessions de Saint Augustin Compare
The Confessions of St. Augustin In Thirteen Books
Commentaries for this Work
Einleitung in die Confessiones
Prolegomena
The Opinion of St. Augustin Concerning His Confessions, as Embodied in His Retractations, II. 6
Translator's Preface - Confessions

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