13. Alles Geschaffene lobt den Schöpfer.
Für dich gibt es überhaupt nichts Böses, und nicht nur für dich, sondern für deine ganze Schöpfung; denn außer ihr gibt es nichts, was einbrechen und die Ordnung, die du ihr festgesetzt hast, stören könnte. In den einzelnen Teilen hält man das für böse, was mit anderen Teilen nicht zusammenstimmt; doch dafür stimmt es mit anderen zusammen1, ist insofern gut und auch in sich selbst gut. Alle diese Dinge, die untereinander nicht zusammenstimmen, stimmen zu dem niederen Teile der Schöpfung, den wir Erde nennen, die ihren Himmel voll Wolken und Stürmen hat, der zu ihr stimmt. Fern sei es von mir zu sprechen: "Wenn doch diese Dinge nicht existierten!" Denn wenn ich auch sie allein sähe, würde ich zwar bessere vermissen, aber schon ihretwegen allein müßte ich dich preisen. Dein Lob verkünden ja „auf der Erde die Drachen und alle Tiefen, Feuer, Hagel, Schnee, Eis und Sturmwind, die dein Wort ausrichten, Berge und alle Hügel, die fruchtbaren Bäume und alle Zedern, die Ungetüme und alle Tiere, Schlangen und Vögel; die Könige der Erde und alle Völker, die Fürsten und alle Richter der Erde, Jünglinge und Jungfrauen jung und alt soll deinen Namen loben“2. S. 149 Da man aber "auch vom Himmel her" dein Lob verkünden soll, so sollen dich loben, unser Gott, „in der Höhe alle deine Engel, all deine Heere, Sonne und Mond, alle Sterne und ihr Licht, die Himmel der Himmel und die Wasser über den Himmeln, sie alle sollen deinen Namen loben“3. Da derart mein Denken das Universum umspannte, wünschte ich mir die einzelnen Dinge nunmehr gar nicht besser; mit gesünderem Urteile erwog ich, daß das Höhere allerdings vollkommener sei als das Niedere, daß dagegen alles zusammen besser sei als nur das Höhere allein.