2. Widerlegung der Manichäer durch Nebridius.
Es genügte mir, o Herr, gegenüber jenen betrogenen Betrügern, jenen nichtssagenden Schwätzern, weil dein Wort nicht aus ihnen sprach, es genügte mir also das, was schon längst, noch zu Karthago, Nebridius vorzubringen pflegte und wodurch wir alle, die wir es hörten, erschüttert wurden: was hätte irgendein Geschlecht der Finsternis, welches die Manichäer dir zum Kampf gegenüberzustellen pflegten, tun sollen, wenn du den Kampf mit ihm verweigert hättest? Antwortete man, es würde dir geschadet haben, so wärest du verletzbar und zerstörbar. Sagte man aber, es hätte dir nicht schaden können, so fiele jeder Grund für einen Kampf hinweg und noch dazu für einen solchen, daß ein Teil oder ein Glied von dir oder ein Sproß deines Wesens mit feindlichen Mächten und nicht von dir geschaffenen Naturen sich mische und von diesen in dem Grade verdorben und zum Schlechteren verändert würde, daß sich seine Seligkeit in Unsal wandelte und es der Hilfe bedürfte, um befreit und gereinigt zu werden. Und das sollte die S. 133 Seele sein, der in ihrer Knechtung, Befleckung und Verderbnis dein freies, unbeflecktes und unversehrtes Wort zu Hilfe käme; aber auch dieses wäre der Verderbnis unterworfen, weil es gleicher Substanz mit der Seele sein sollte, Wenn sie daher dich, was immer du bist, das heißt deine Substanz, für unwandelbar erklärten, so seien alle jene Behauptungen falsch und durchaus verwerflich; behaupteten sie dagegen, du seiest dem Verderben zugänglich, so sei dies schon an und für sich falsch und zu allererst verdammenswürdig. Das war also eine genügende Beweisführung gegen die, die man auf alle Weise von der bedrückten Brust ausspeien muß, da solche Ansichten und Lehren folgerichtig zu den schrecklichsten Gotteslästerungen führen müßten.
