XI. 25.
Die folgenden Bemerkungen, mit denen er seine Abhandlung beschließt, sowie noch einige andere, die ich nicht für erwähnenswert hielt, beziehen sich noch viel weniger auf das Thema, ob man nämlich am Sabbate fasten müsse oder Mittag essen dürfe. Ich überlasse das deiner eigenen Beachtung und Beurteilung, die dir durch das bisher Gesagte etwas erleichtert zu werden vermag. Wenn du nun aber, nachdem ich jener Abhandlung offenbar hinlänglich, soweit es in meinen Kräften stand, geantwortet habe, mich um meine eigene Meinung über diese Sache fragst, so sehe ich, wenn ich die Sache im Geiste erwäge, daß im Evangelium, in den Briefen der Apostel, ja in dem ganzen Werke, das wir das Neue Testament nennen, das Fasten geboten ist. An welchen Tagen man aber fasten müsse, an welchen nicht, das finde ich weder durch das Gebot des Herrn noch das der Apostel bestimmt. Und darum bin ich der Meinung, man dürfe das Fasten eher mildern als verschärfen, zwar nicht um die Gerechtigkeit, die man durch den Glauben erlangt und in der „die innere Schönheit der Königstochter besteht“1, zu erlangen, aber um die ewige Ruhe, die der wahre Sabbat ist, vorzubilden.
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Ps. 44, 14. ↩