3.
Hätte sich auch in diese Bischofsreihe, die sich von Petrus bis Anastasius, dem gegenwärtigen Inhaber S. 204 dieses Stuhles, erstreckt, in diesem ganzen Zeitraume ein Traditor eingeschlichen, so würde dies der Kirche und den schuldlosen Christen keineswegs zum Nachteil gereichen, da der Herr in seiner Voraussicht von schlimmen Vorgesetzten gesagt hat: „Was sie sagen, tuet; was sie aber tun, das tuet nicht! Denn sie sagen, tun es aber nicht“1. Unsere Hoffnung sollte ja sicher und untrüglich sein und deshalb nicht auf Menschen, sondern auf den Herrn sich stützen; dann kann sie niemals durch den Sturm eines gottlosen Schismas vernichtet werden, wie es bei jenen ergangen ist, die in den heiligen Büchern die Namen der Kirchen lesen, an die die Apostel schrieben, aber keinen Bischof in ihnen besitzen. Was ist aber verkehrter und widersinniger, als daß man zwar zu den Lektoren, wenn sie diese Briefe verlesen, spricht: „Der Friede sei mit dir!“, von dem Frieden aber mit jenen Kirchen, an die diese Briefe gerichtet sind, nichts wissen will?
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Matth. 23, 3. ↩