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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XXXIII. (Nr. 55.) Antwort auf die Fragen des Januarius. Zweites Buch.

X. 18.

Die körperliche Sabbatruhe ist indessen dem Volke im Alten Bund geboten worden, weil dadurch die ruhevolle Heiligung durch den Heiligen Geist vorgebildet werden sollte. Von keinem anderen Tage ja lesen wir eine Heiligung in der Schöpfungsgeschichte, aber vom Sabbate heißt es: „Und es heiligte Gott den siebenten Tag“1. Gute und böse Seelen lieben die Ruhe; die meisten aber wissen nicht, auf welchem Wege sie diesen Gegenstand ihrer Liebe erreichen können. Der Körper mit seiner Masse erstrebt ja dasselbe, was die Seele mit ihrer Liebe. Denn wie ein Körper mit seinem Gewicht entweder aufwärts oder abwärts strebt, bis er an seinem Ziele ankommt und Ruhe findet — so strebt das Öl, frei in der Luft hängend, mit seiner natürlichen Schwere nach unten, im Wasser aber nach oben —, so streben auch die Seelen nach dem, was sie lieben, in der Absicht, es zu erreichen und dort Ruhe zu finden. Viele Dinge bringen zwar körperliche Lust, aber es ist bei ihnen keine ewige, ja nicht einmal eine länger dauernde Ruhe zu finden. Deshalb bedeuten sie für die Seele mehr eine Befleckung und Belästigung, da sie der Kraft, die ihr innewohnt, nach oben zu dringen, ein Hindernis entgegensetzen. So lange also die Seele an sich selbst ihr Vergnügen findet, hat sie noch nicht am Unvergänglichen ihre Freude und ist noch stolz, weil sie sich selbst für das Höchste hält, während Gott über sie erhaben ist. Sie bleibt nicht ungestraft in dieser Sünde, da „Gott den Stolzen widerstehet, den Demütigen aber seine Gnade gibt“2. Wenn sie aber an Gott sich freut, so findet sie dort die wahre, sichere und ewige Ruhe, die sie in anderen Dingen suchte, ohne sie zu finden. Deshalb mahnt der Psalmist: „Freue dich im Herrn, und er wird die Wünsche deines Herzens erfüllen“3.


  1. Gen. 2, 3. ↩

  2. Jak. 4, 6 und 1 Petr. 5, 5. ↩

  3. Ps. 36, 4. ↩

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