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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XXXIII. (Nr. 55.) Antwort auf die Fragen des Januarius. Zweites Buch.

19.

S. 234 „Da also die Liebe Gottes ausgegossen ist in unsere Herzen durch den uns verliehenen Heiligen Geist“1, so wird aus diesem Grunde eine Heiligung des siebenten Tages erwähnt, an dem die Ruhe geboten ist. Da wir aber ohne seine Hilfe auch nicht in rechter Weise zu arbeiten vermögen nach dem Worte des Apostels: „Gott ist es, der in uns das Wollen und das Vollbringen bewirkt nach seinem Wohlgefallen“2, so werden wir auch nach all unseren guten, in diesem Leben vollbrachten Werken keine Ruhe finden können, wenn wir nicht durch seine Gnade für die Ewigkeit geheiligt und tauglich gemacht werden. Deshalb heißt es von Gott selbst, daß er, „nachdem er alle seine Werke sehr gut gemacht hatte, am siebenten Tage von allen Werken, die er vollbracht hatte, ausruhte“3. Er deutete hiermit die zukünftige Ruhe an, die er dem Menschen nach einem Leben voll guter Werke verleihen wollte. Wie wir nämlich bei guten Werken sagen, daß sie der in uns tue, durch dessen Gnade wir in rechter Weise handeln, so sagen wir auch hinsichtlich unserer Ruhe, daß der ruhe, durch dessen Gnade wir Ruhe finden.


  1. Röm. 5, 5. ↩

  2. Phil. 2, 13. ↩

  3. Gen. 1, 31 und 2, 2. ↩

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