30.
Lies nur das Buch Exodus und sieh, wo man das Pascha gefeiert hat und nach wieviel Tagen das Gesetz gegeben worden ist. Gott spricht mit Moses in der Einsamkeit des Berges Sinai am ersten Tage des dritten Monats. Merke dir also den einen Tag vom Beginne des dritten Monats an und sieh, was noch weiter gesagt wird: „Steig hinab, sage es dem Volke und reinige sie heute und morgen. Sie sollen ihre Kleider waschen und bereit sein auf den dritten Tag. Denn am dritten Tage wird der Herr vor allem Volke auf den Berg Sinai herabsteigen“1. Demgemäß wurde also das Gesetz am dritten Tage des dritten Monats gegeben. Zähle also vom vierzehnten des ersten Monats, an dem Ostern gehalten wurde, bis zum dritten Tage des dritten Monats, und du wirst siebzehn Tage vom ersten Monate, dreißig vom zweiten und drei vom dritten erhalten; das macht fünfzig2.Das Gesetz in der Bundeslade bedeutet die S. 246 Heiligung im Leibe des Herrn3, durch dessen Auferstehung uns die zukünftige Ruhe verheißen ist; um sie aber zu erlangen, wird uns durch den Heiligen Geist die Liebe eingeflößt. „Der Heilige Geist war aber noch nicht gegeben, weil Jesus noch nicht verklärt war“4. Deshalb wird in jener Weissagung gesungen: „Erhebe Dich, o Herr, zu Deiner Ruhe, Du und die Lade Deiner Heiligung“5. Wo die Ruhe, da ist auch die Heiligung. Von dorther haben wir jetzt das Unterpfand6 empfangen, damit wir Liebe und Sehnsucht empfinden. Zur Ruhe im anderen Leben aber, zu dem man nach diesem Leben hinübergeht, werden gerufen „alle im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“7.
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Ebd. 19, 10 u. 11. ↩
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Der heilige Augustinus läßt hier den Unterschied zwischen den jüdischen und den römischen Monaten außer acht. Die jüdischen Monate hatten weder dreißig noch einunddreißig Tage, sondern nach dem Mondumlaufe achtundzwanzig oder neunundzwanzig. Dafür wurde ein eigener Schaltmonat eingesetzt. ↩
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Der heilige Augustinus hat hier den Leib Christi als Bild der Kirche im Auge. ↩
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Joh. 7, 39. ↩
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Ps. 131, 8. ↩
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Nämlich den Heiligen Geist. ↩
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Matth. 28, 19. ↩