2.
Ich umarme dich also, da du mir durch diese Tat wohlbekannt bist, und voll freudiger Gefühle fühle ich mich veranlaßt, dir in Christus Jesus, unserem Herrn, Glück zu wünschen und dir diesen Brief als einen Beweis meiner herzlichen Liebe zu dir zu senden. Mehr kann ich leider nicht. Doch bitte ich dich, den Grad meiner Liebe nicht nach der Länge dieses Briefes zu messen. Hast du ihn gelesen, dann durchfliege ihn in dem unsichtbaren inneren Gedankenflug, dringe sinnend ein in mein Herz und schaue die Gefühle, die ich dort drinnen für dich hege. So wird dem Auge der Liebe sich entschleiern das Heiligtum der Liebe, das wir sonst S. 255 gegen die lärmenden Torheiten dieser Welt abschließen, wenn wir Gott anbeten. Dort wirst du dann meine Wonne und Freude über dein gutes Werk sehen, eine Wonne und Freude, die ich mit Zunge und Feder nicht beschreiben kann, wenn ich glühe und brenne im Lobe dessen, auf dessen Zureden hin du deinen Entschluß gefaßt und durch dessen Unterstützung du ihn hast Tat werden lassen. „Dank sei Gott für diese unaussprechbare Gnade!“1
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2 Kor. 9, 15. ↩