• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XXXIX. (Nr. 78.) An den Klerus, die Ältesten und das ganze Volk der Kirche von Hippo

1.

Möchtet ihr doch mit achtsamer Seele auf die göttlichen Schriften merken! Dann würdet ihr bei keinem Ärgernis der Beihilfe unseres Wortes bedürfen; denn der würde euch Trost spenden, der auch uns tröstet. Hat er doch nicht nur die Güter, die er seinen Heiligen und Getreuen verleihen will, sondern auch das Böse, das in dieser Welt im Übermaße vorhanden sein werde, vorausgesagt und im voraus beschreiben lassen, damit wir um so sicherer die nach dem Ende dieser Welt bevorstehenden Güter erwarten sollten, wenn wir auch die dem Weltende vorausgehenden und ebenfalls vorausgesagten Leiden zu empfinden haben. Darum sagt der Apostel: „Was immer von früher geschrieben ist, das ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch Geduld und durch den Trost der Schrift Hoffnung auf Gott haben möchten“1. Wenn aber der Herr Jesus selbst nicht nur zu uns das Wort sprach: „Dann werden die Gerechten glänzen wie die Sonne im Reiche ihres Vaters“2 — was erst nach dem Weltende geschehen wird —, sondern auch ausrief: „Wehe der Welt wegen S. 280 der Ärgernisse“3, dann wollte er uns doch nur vor der trügerischen Hoffnung bewahren, wir könnten zum Throne der ewigen Seligkeit auf eine andere Weise gelangen als dadurch, daß wir in den Leiden dieser Zeit geprüft werden, ohne irre zu werden. Wenn er sprach: „Da die Ungerechtigkeit im Übermaße Überhand nimmt, so wird die Liebe vieler erkalten“4, dann wollte er doch nur, daß diejenigen, von denen er fortwährend redet — er fügt aber bei: „Wer ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden“5 —, nicht bei dem Anblicke dieses Übermaßes der Ungerechtigkeit und dieser Erkaltung der Liebe in Verwirrung geraten, nicht zaghaft werden, nicht wie über unverhoffte und unvermutete Dinge betrübt den Mut sinken lassen, sondern vielmehr, das Eintreffen der Dinge gewahrend, die nach der Prophezeiung dem Ende vorausgehen sollen, geduldig bis ans Ende ausharren, um nach dem Ende sicher das Reich in jenem Leben zu verdienen, das kein Ende hat.


  1. Röm. 15, 4. ↩

  2. Matth. 13, 43. ↩

  3. Matth. 18, 7. ↩

  4. Ebd. 24, 12. ↩

  5. Ebd. 24, 13. ↩

pattern
  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Download
  • docxDOCX (410.22 kB)
  • epubEPUB (386.96 kB)
  • pdfPDF (1.41 MB)
  • rtfRTF (1.18 MB)
Übersetzungen dieses Werks
Ausgewählte Briefe (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Vorrede

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung