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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XLII. (Nr. 93.) An Vincentius

3.

Aber bei manchen bringt dies keinen Nutzen! Soll man aber etwa deshalb die Arznei aufgeben, weil das Siechtum bei einigen unheilbar ist? Du achtest eben nur auf die, die so hartnäckig sind, daß auch dieses Mittel an ihnen fehlschlägt. Von solchen steht geschrieben: „Vergeblich habe ich eure Söhne gegeißelt, sie haben keine Zucht angenommen“1. Ich denke aber doch, daß sie mit Liebe und nicht mit Haß gegeißelt worden sind. Aber du mußt auch auf jene vielen achten, über deren Rettung wir uns freuen. Freilich, würden sie nur in Schrecken gesetzt und nicht auch belehrt, so würde dies als eine Art Tyrannei erscheinen. Würden sie hingegen nur belehrt und nicht auch in Schrecken gesetzt, so würden sie wegen ihrer Herzenshärte zu langsam dazu kommen, den Weg des Heiles einzuschlagen. Viele, die wir gut kennen, antworteten uns, nachdem ihnen Rechenschaft gegeben und die Wahrheit durch göttliche Zeugnisse klargemacht worden war, sie hätten den Wunsch, zur Gemeinschaft der katholischen Kirche überzutreten, S. 337 aber hegten auch die Furcht, sich dadurch die heftige Feindschaft böser Menschen zuzuziehen. Freilich hätten sie diese um der Gerechtigkeit und des ewigen Lebens willen gering schätzen sollen; aber die Schwachheit solcher Leute muß man, bis sie kräftiger werden, ertragen, und man darf an ihnen nicht verzweifeln. Auch darf man nicht vergessen, daß der Herr selbst zu dem noch schwachen Petrus sprach: „Du kannst mir jetzt nicht folgen, du wirst es aber später tun“2. Wenn aber mit der heilsamen Furcht auch heilsame Unterweisung sich verbindet, so daß nicht nur das Licht der Wahrheit die Finsternis des Irrtums vertreibt, sondern auch der Einfluß der Furcht die Fesseln der bösen Gewohnheit sprengt, dann freuen wir uns, wie gesagt, über die Rettung vieler, die mit uns Gott preisen und ihm danken, daß er seine Verheißung, „die Könige der Erde sollen Christo dienen“3, erfüllt und so die Kranken geheilt, die Schwachen zur Genesung geführt hat.


  1. Jer. 2, 30. ↩

  2. Joh. 13, 36. ↩

  3. Dan. 7, 27. ↩

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