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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XLIV. (Nr. 98.) An Bonifatius

7.

Eine sehr schwierige Frage glaubst du am Schlusse deiner Erörterung aufgeworfen zu haben, und zwar in der Absicht, jede Lüge, wie du zu tun pflegst, durchaus ferne zu halten. „Wenn ich“, sagst du, „ein kleines Kind zu dir bringe und frage, ob es herangewachsen keusch sein oder ob es ein Dieb sein werde, so wirst du ohne Zweifel antworten: Ich weiß es nicht. Und fragt man, ob es in seinem augenblicklichen kindlichen Alter etwas Gutes oder Böses denke, so wirst du antworten: Ich weiß es nicht. Wenn du also hinsichtlich seines zukünftigen Verhaltens nichts Gewisses versprechen kannst und über seine gegenwärtigen Gedanken im unklaren bist, wie kommt es, daß bei der Taufe die Eltern als Bürgen statt der Täuflinge antworten und erklären, sie würden tun, was sie in diesem Alter noch gar nicht denken können, sicher nach der allgemeinen Annahme nicht denken können? Denn wir fragen die, die sie bringen: ‚Glaubt es an Gott?’ Und sie antworten von dem Kinde, das in seinem zarten Alter noch nicht weiß, ob es überhaupt einen Gott gibt: ‚Es glaubt.’ Und so werden auch die übrigen Fragen jede einzeln beantwortet. Ich wundere mich also, daß die Eltern in betreff jener Dinge so zuversichtlich anstatt des Kindes Antwort geben und erklären, daß es all jenes Gute und Große, wonach der Taufende in der Stunde der Taufe fragt, tun wird. Wenn ich aber in derselben Stunde die Frage aufwerfe: ‚Wird der Täufling keusch sein? Wird er ein Dieb sein?’, so weiß ich nicht, ob jemand eine dieser Fragen mit Ja oder Nein zu beantworten wagt, während ohne Bedenken mir geantwortet wird, er glaube an Gott und bekehre sich zu Gott.“ Am Schlusse deines Briefes fügst du dann hinzu: „Ich bitte dich also, mir auf diese Fragen in Kürze antworten zu wollen, jedoch nicht S. 402 durch einen Hinweis auf die Gewohnheit, sondern durch Angabe von Gründen.“

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