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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XLVII. (Nr. 108.) An Macrobius

I. 1.

S. 423 Meine geliebtesten Söhne, ehrenwerte Männer, haben dir meinen Brief überbracht, in dem ich dich mahnte und bat, unseren Subdiakon nicht wieder zu taufen; nun berichten sie mir schriftlich1 deine Antwort: „Ich kann nur diejenigen, die zu mir kommen, aufnehmen und ihnen den Glauben2, den sie verlangen, geben.“ Und doch, wenn ein in eurer Kirchengemeinschaft Getaufter, der lange von euch getrennt war, zu dir kommt und aus Unwissenheit der Meinung ist, er bedürfe einer neuen Taufe, und sie verlangt, so nimmst du den Ankömmling zwar auf, nachdem du gefragt und erfahren hast, wo er getauft worden, aber du gibst ihm nicht den Glauben, den er verlangt, sondern belehrst den Mann, daß er schon besitzt, worum er bittet; du achtest dabei nicht auf seine Worte, die dem Irrtum entspringen, sondern gibst dir Mühe, ihn eines Besseren zu belehren. Wenn also jemand in sündhafter Weise spendet, was nicht mehr gespendet werden darf, und so das Sakrament entehrt, das bereits empfangen wurde, dann klagt ihn sein eigener Irrtum an; keineswegs entschuldigt ihn der Irrtum dessen, der darum bat. Sage mir also, ich bitte dich, inwiefern der, der dich gebeten hat, nicht besitzt, was er schon von mir empfangen hat! Wenn das fremde Wasser und die fremde Quelle daran schuld ist, wie einige zu sagen pflegen aus Mißverständnis der Schriftstelle: „Enthalte dich von fremdem Wasser und trinke nicht aus fremder Quelle!“3, so wurde Felicianus, da er sich von euch getrennt hatte und auf der Seite des Maximianus befand, als „Ehebrecher an der S. 424 Wahrheit, als Fortpflanzer des Sakrilegs“ hingestellt, wie euer Konzil4 wörtlich sich ausdrückt. Wenn er eure Quelle mit sich fortgenommen hatte, welches war dann die Quelle, in der ihr nach seinem Schisma eure Leute tauftet? Denn jetzt thront er als euer Bischof zugleich mit Primianus, der ihn verurteilt hat, der von ihm verurteilt worden ist.


  1. Ihr Brief ist als Nr. 107 unter die Briefe des hl. Augustinus aufgenommen. Er erzählt, daß Macrobius anfangs den Brief Augustins gar nicht lesen wollte. Hinsichtlich des ihm vorgehaltenen Beispiels des Primianus habe er geäußert, es sei nicht seine Sache, über ihn zu richten. — Da Macrobius donatistischer Bischof zu Hippo war, so könnte es auffallen, daß die Abgesandten an Augustinus schriftlich Bericht erstatteten. Allein dies geschah gewiß auf Augustins Wunsch, der die Gewohnheit der Donatisten, alles abzuleugnen und zu verdrehen, aus Erfahrung kannte. ↩

  2. Darunter aber verstand Macrobius die Taufe, die das Sakrament des Glaubens genannt wurde. ↩

  3. Sprichw. 9, 18 (Septuag.). ↩

  4. Zu Bagai. ↩

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