III. 13.
S. 474 So ist es, und ich möchte, daß du unterdessen die vielen Bemerkungen lesest, die wir über diese Frage schon geschrieben haben, wie auch das, was wir gerade unter den Händen haben, aber wegen der großen Schwierigkeit dieser Frage noch nicht hinreichend zu erklären vermögen. Vorläufig aber halte in unerschütterlichem Glauben daran fest, daß der Vater, der Sohn und der Heilige Geist die Dreifaltigkeit und alle zusammen doch nur ein Gott sind — nicht als ob sie eine gemeinschaftliche vierte Gottheit besäßen, sondern weil die Dreifaltigkeit selbst in unaussprechlicher Weise unzertrennlich ist. Halte unerschütterlich fest, daß der Vater allein den Sohn gezeugt hat, der Sohn allein vom Vater gezeugt ist und der Heilige Geist der Geist des Vaters und des Sohnes ist. Und alles, was immer dir bei dem Gedanken an sie von Gleichnissen körperlicher Dinge einfällt, das weise zurück, verwirf, leugne, meide, fliehe und halte von dir ferne! Denn es ist schon ein bedeutender Anfang zur Erkenntnis Gottes, wenn wir, ohne zu erkennen, was er ist, zu erkennen beginnen, was er nicht ist. Schätze aber das Verständnis überaus hoch; denn sogar die Heilige Schrift, die uns vor dem Verständnisse hoher Dinge den Glauben an sie nahelegt, kann dir nicht nützen, wenn du sie nicht verstehst. Meinen doch alle Irrlehrer, die sie als Glaubensquelle annehmen, daß sie sich nach ihr richten, während sie doch vielmehr ihre eigenen Irrtümer sich zum Leitsterne nehmen; und so werden sie Irrlehrer, weniger weil sie die Heilige Schrift verachten, als vielmehr weil sie sie nicht verstehen.