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Auch könnte ich nach meinen schwachen Kräften unter denen, die auf die rechte Seite und ins Himmelreich gehören, je nach ihrem Range und ihren Verdiensten einen Unterschied machen und zeigen, wie sich das eheliche Leben kindererzeugender Väter und Mütter, auch wenn sie noch so gottesfürchtig und fromm sind, von jenem Leben unterscheidet, das ihr Gott gelobt habt Allein es handelt sich nicht darum, dich erst zu diesem Gelübde zu ermahnen; sondern da du es schon abgelegt hast, so hast du dich schon gebunden und darfst nicht mehr anders handeln. Bevor du das Gelübde machtest, stand es dir frei, in einem niedrigeren Zustande zu verharren, obwohl man zu einer Freiheit nicht Glück wünschen kann, die darin besteht, daß man eine gewinnbringende Gabe nicht schuldet Da nun aber Gott dein Gelöbnis schon in Händen hat, so lade ich dich nicht ein zu großer Gerechtigkeit, sondern schrecke ich dich von großer Ungerechtigkeit ab. Denn wenn du dein Gelübde nicht hältst, so wirst du nicht sein, was du geblieben wärest, wenn du kein Gelübde gemacht hättest Im letzteren Falle wärest du nur minder gut, nicht aber schlimmer. S. 493 Jetzt aber würdest du, wenn du — was ferne bleibe! — Gott die Treue brächest, um so elender sein je glücklicher du sein wirst, wenn du sie hältst. Laß dich also dein Gelübde nicht reuen! Freue dich vielmehr, daß dir nicht mehr frei steht, was dir nur zu deinem Schaden frei stehen könnte. Gehe also mutig ans' Werk und laß auf das Wort die Tat folgen! Derjenige' wird dir beistehen, der dein Gelübde eingelöst haben will. Glückbringend ist die Notwendigkeit, die zum Besseren antreibt!