31.
Möchtet ihr doch eingedenk sein, auch für uns fleißig zu beten! Denn wir möchten nicht, daß ihr uns die gefahrvolle Ehre, mit der wir belastet sind, in solcher Weise zuteil werden lasset, daß ihr uns die Unterstützung versaget, der wir doch, wie wir uns nur zu sehr bewußt sind, dringend bedürfen. Von der Familie Christi wurde gebetet für Petrus und für Paulus; wir freuen uns» daß auch ihr zu dieser Familie gehöret, aber wir bedürfen ohne Vergleich mehr als Petrus und Paulus der Gebetshilfe von seiten unserer Geschwister. Betet in heiligem, einträchtigem Wettkampfe; ihr kämpfet hierbei nicht gegeneinander, sondern gegen den Teufel, den Feind aller Heiligen. Durch Fasten und Wachen und jegliche leibliche Abtötung wird das Gebet außerordentlich gefördert. Möge jede von euch tun, was sie kann; was die eine nicht zustande bringt, das vollbringt sie in jener, die es zustande bringt, wenn sie in der anderen das liebt, was sie selbst aus Unvermögen nicht vollbringt. Deshalb sei diejenige, die weniger vermag, nicht jener im Wege, die mehr vermag, und jene, die mehr vermag, sei nicht aufdringlich gegen die, die weniger Kraft besitzt. Denn euer Gewissen seid ihr Gott schuldig; von euch aber „sollt ihr niemandem etwas schulden außer der gegenseitigen Liebe”1. „Es erhöre dich der S. 522 Herr, der die Macht besitzt, mehr zu tun, als wir bitten oder begreifen“2.