3.
Schließlich bist du gesandt zum Nutzen der Kirche. Ich erkläre: mein Rat ist der Kirche oder, damit ich nicht die Grenzen meiner Befugnis zu überschreiten scheine, der Diözese Hippo nützlich und ersprießlich. Hörst du nicht auf die Bitte deines Freundes, so höre auf den Rat des Bischofs! Wenn ich daher, da ich zu einem Christen spreche, besonders in einer solchen Sache nicht mit Anmaßung mich ausdrücken möchte, so geziemt es dir doch, auf den Befehl eines Bischofs zu hören, erlauchter Herr, mit Recht verehrter und geliebtester Sohn! Ich weiß zwar, daß die kirchlichen Rechtssachen vorzüglich deiner Herrlichkeit anvertraut sind; da ich aber glaube, daß diese Sache zur Amtsbefugnis des gnädigsten und erlauchtesten Prokonsuls gehört, so S. 526 habe ich auch an ihn einen Brief geschrieben. Bitte verschmähe es nicht, ihm diesen selbst zu übergeben, und berufe dich erforderlichenfalls auf ihn. Euch beide aber bitte ich, weder unsere Fürbitte noch unsere Einmischung noch unsere Sorge für zudringlich zu halten. Entwertet nicht die Leiden der katholischen Gottesdiener, die den Schwachen zur geistigen Erbauung dienlich sein sollten, durch eine ausgleichende Bestrafung ihrer Feinde, von denen sie zu leiden hatten, sondern mäßigt die richterliche Strenge und unterlasset ja nicht, euren Glauben als Söhne der Kirche und die Milde eurer Mutter ins Licht zu setzen. Der allmächtige Gott fördere deine Herrlichkeit in allem Guten, erlauchter Herr, nach Verdienst zu ehrender, geliebter Sohn!