7.
Aach bitte ich dich, uns jene kirchlichen Akten1 zuzusenden, aus denen, wie er behauptet, seine Freisprechung hervorgeht. Ich bitte darum nach dem Wunsche vieler Bischöfe, die gleich mir durch das unsichere Gerücht hinsichtlich dieser Tatsache beunruhigt sind. Aber ich schreibe deshalb allein, weil ich die Gelegenheit nicht unbenützt lassen will, die sich uns darbietet; denn der Überbringer dieses Briefes eilt von hier fort und kann, wie ich höre, bald wieder zu uns zurückkehren. Statt dieser Akten hat uns Pelagius nicht etwa einen Teil dieser Akten, sondern eine von ihm verfaßte Verteidigung seiner Sache übersandt, die nach seiner Behauptung auf die Vorwürfe der Gallier2 antwortet. Anderes will ich übergehen und nur das eine erwähnen: als Antwort auf den ihm gemachten Vorwurf, daß nach seinen Worten der Mensch, wenn er wolle, ohne Sünde sein und die Gebote Gottes beobachten könne, sagt er: „Wir haben dies behauptet; denn Gott hat den Menschen diese Fähigkeit gegeben. Wir haben nicht behauptet, daß jemand gefunden werde, der von seiner Kindheit an bis zum Greisenalter nicht gesündigt hätte, sondern nur, daß er sich durch seine eigene Bemühung und mit Unterstützung der göttlichen Gnade von der Sünde abwenden und fortan ohne Sünde leben kann; aber er braucht deshalb für die Zukunft nicht unveränderlich zu sein.“