31.
Dieser hat uns berufen nicht nur aus den Juden, sondern auch aus den Heiden; denn er sammelte auch von den Söhnen jenes Jerusalems, „das die Propheten mordete und die zu ihm Gesandten steinigte“1, jene, die er wollte, auch wenn Jerusalem es nicht wollte. Dies tat er sowohl vor seiner Menschwerdung wie an den Propheten als auch, nachdem das Wort Fleisch geworden war, weiter an den Aposteln und an den Tausenden von Menschen, die den Erlös ihres Eigentums zu den Füßen der Apostel niederlegten2. Alle diese sind Söhne jenes Jerusalems, das nicht wollte, daß sie gesammelt werden. Und doch wurden sie auch gegen den Willen Jerusalems gesammelt. Von ihnen sagt der Herr: „Wenn ich in Beelzebub die Teufel austreibe, in wem treiben dann eure Söhne sie aus? Deshalb werden diese eure S. 653 Richter sein“3. Von ihnen war vorausgesagt: „Wenn die Kinder Israels wären wie der Sand am Meere, ihre Überreste würden gerettet werden“4. Das Wort Gottes kann nicht unerfüllt bleiben, und Gott hat das Volk nicht verstoßen, das er vorausgesehen hat5. Jedoch sind diese Überreste durch Gnadenwahl gerettet worden. „Wenn aber durch Gnade, so nicht durch Werke“, was oft gesagt werden muß, „sonst wäre die Gnade nicht mehr Gnade“6. Das sind nicht unsere, es sind des Apostels Worte. Was also dieser jenem Jerusalem zurief, das seine Kinder nicht sammeln lassen wollte, das rufen wir jenen zu, die die bereitwilligen Kinder der Kirche nicht sammeln lassen wollen und nicht einmal nach jenem Gerichte sich bekehren, das in Palästina7 über Pelagius gehalten wurde. Von diesem Gerichte wäre er verurteilt weggegangen, wenn er nicht die ihm vorgeworfenen Äußerungen gegen die Gnade Gottes, soweit er sie nicht in Dunkel hüllen konnte, selbst verurteilt hätte.