• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works Augustine of Hippo (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
XIV. (Nr. 186.) An Bischof Paulinus

40.

Denn was ist vollständiger und erschöpfender hinsichtlich des Bekenntnisses der Wahrheit als jene Stelle in einem deiner Briefe, in dem du demütig beklagst, daß unsere Natur nicht verblieben sei, wie sie geschaffen wurde, sondern durch den Stammvater des Menschengeschlechtes verdorben worden sei? Du sagst: „Ich Armer und Elender, der ich noch das beschmutzte Bild der Erde an mir trage und mit den fleischlichen Gelüsten und Handlungen mehr dem ersten Adam als dem zweiten gleiche, wie kann ich wagen, dir von mir ein Gemälde zu entwerfen, da ich mich infolge der irdischen Verderbnis als Verunstalter des himmlischen Ebenbildes erweise? Von beiden Seiten treibt mich die Beschämung in die Enge. Ich schäme mich, mich zu schildern, wie ich bin, und ich wage nicht, eine unwahre Schilderung von mir zu geben. Ich hasse, was ich bin, und bin nicht, was ich liebe. Was wird es aber mir Elendem helfen, die Ungerechtigkeit zu hassen und die Tugend zu lieben, da ich vielmehr tue, was ich hasse, und aus Trägheit mich nicht bemühe, lieber das zu S. 661 tun, was ich liebe? So bin ich mit mir selbst uneins und werde vom inneren Kampf hin- und hergetrieben, indem der Geist gegen das Fleisch und das Fleisch gegen den Geist streitet und das Gesetz des Leibes durch das Gesetz der Sünde dem Gesetze des Geistes feindlich entgegentritt. Ich Unglücklicher, der ich das vom Sündenbaum genossene Gift noch nicht durch das Kreuzesholz unschädlich gemacht habe! Denn noch ist in mir jenes von Adam ererbte Familiengift, womit der sündige Stammvater seine ganze Nachkommenschaft angesteckt hat“1. Auch im weiteren Verlaufe seufzest du viel über das Elend auf Erden, erwartest die Erlösung deines Leibes und erkennest, daß du noch nicht in Wirklichkeit, sondern erst durch Hoffnung selig bist2.


  1. Brief des hl. Paulinus an Severus (Nr. 30 der Briefe des hl. Paulinus in der Hartelschen [Wiener] Ausgabe). ↩

  2. Röm. 8, 23 und 24. ↩

pattern
  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Download
  • docxDOCX (410.22 kB)
  • epubEPUB (386.96 kB)
  • pdfPDF (1.41 MB)
  • rtfRTF (1.18 MB)
Translations of this Work
Ausgewählte Briefe (BKV)
Commentaries for this Work
Vorrede

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy