XVI. (Nr. 193.) An Mercator
Geschrieben im Jahre 418.
Den beliebtesten Herrn, den unter den Gliedern Christi mit aufrichtigster Liebe zu preisenden Sohn Mercator grüßt Augustinus im Herrn.
Inhalt.
Marius Mercator, über dessen persönliche Verhältnisse wenig Zuverlässiges bekannt ist, war von Geburt wohl ein Afrikaner, lebte aber später in Konstantinopelt wo er wahrscheinlich erst nach 451 starb. Er war ein rühriger Gegner des Pclagianismus und Nestorianismus. Seine Werke gab der Jesuit Johann Garnier zu Paris, desgleichen Stephanus Baluzius 1684 heraus. Er S. 669 hatte an Augustinus zwei seiner Schriften gesandt, wofür ihm Augustinus, etwas verspätet, dankt; schon hatte Mercator, über das Ausbleiben der Antwort ungeduldig, einen zweiten, bitter klagenden Brief an Augustinus geschrieben. — Augustinus wünscht ihm Glück zu seiner Verteidigung des katholischen Glaubens und zeigt dann, wie die Pelagianer eigentlich durch ihre Annahme eines Glaubens von seiten der Täuflinge sich selbst widerlegen Hinsichtlich des Elias, Henoch und der bei der Wiederankunft Christi noch lebenden Menschen wird gezeigt, daß eine Ausnahme von der Allgemeinheit des Todes noch keine Ausnahme von der Allgemeinheit der Sünde in sich schließe. Schließlich erörtert der Heilige die Frage, ob die bei der Wiederkunft Christi noch Lebenden dem Tode ganz entgehen.