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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
XVIII. (Nr. 204.) An Dulcitius

2.

Aber was wollen wir tun angesichts der Tatsache, daß viele mit der Hilfe des Herrn durch die Gelegenheit, die ihr ihnen bietet, den Weg des Heiles finden? Können und dürfen wir euch etwa hindern, diesen Weg zur Vereinigung einzuschlagen, weil wir fürchten, es möchten einige ganz verhärtete und gegen sich selbst erbarmungslose Leute nicht nach unserem, sondern nach ihrem eigenen Willen sich zugrunde richten? Wir würden freilich wünschen, daß alle, die die Fahne Christi gegen Christus erheben und gegen das Evangelium sich eines mißverstandenen Evangeliums rühmen, von ihrem verkehrten Wege ablassen und sich mit uns der Einheit Christi erfreuen möchten. Da aber Gott nach verborgenem, doch gerechtem Ratschlüsse einige aus ihnen zur ewigen Strafe vorherbestimmt hat1, so ist es ohne Zweifel besser, daß, mögen auch einige im eigenen Feuer zugrunde gehen, die unvergleichlich größere Mehrzahl von jener verderblichen Spaltung und Zerstreuung zurückgebracht und gesammelt werde, als daß S. 716 alle zusammen in dem durch die gottesräuberische Spaltung verdienten ewigen Feuer brennen müssen. Die auf solche Art zugrunde gehen, betrauert die Kirche so, wie der heilige David seinen rebellischen Sohn, den zu schonen er mit besorgter Liebe befohlen hatte. Obwohl dieser durch seine abscheuliche Undankbarkeit den Tod verdient hatte, so seufzte der Vater doch über ihn mit tränenerstickter Stimme. Nachdem aber dieser stolze und ungeratene Sohn an seinen Ort gegangen war, erkannte das Volk Gottes, das durch seine Gewalttätigkeit in Spaltung geraten war, seinen König wieder an, und die Trauer des Vaters um seinen verlorenen Sohn wurde durch die Wiederherstellung der Einheit getröstet.


  1. Augustinus lehrt, wie aus den vorhergehenden Briefen ersichtlich, nicht eine direkte Prädestination zur Verdammnis, sondern nur eine Nichtprädestination zur ewigen Seligkeit bei jenen, die nicht auserwählt sind. Gott will weder die Sünde noch die Verdammnis irgendeines Menschen, obwohl er sie bei einigen vorausgesehen hat. ↩

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