7.
In den Schriften der Heiden pflegt so etwas gelobt zu werden. In den Büchern der Makkabäer aber wird zwar der Mann gelobt, seine Tat jedoch nur erzählt, nicht gelobt, mehr zur Beurteilung als zur Nachahmung vor Augen gestellt. Freilich sollen wir nicht nach unserer Anschauung über etwas urteilen, was auch uns als Menschen begegnen könnte, sondern nach der Richtschnur der gesunden Lehre, die auch im Alten Testamente keineswegs zweideutig ist. Jener Raxius hat sich nicht an die Worte gehalten, die man dort liest: „Alles, was dir begegnet, nimm an, sei standhaft ira Schmerze und habe Geduld in deiner Erniedrigung“1. Jener Mann war also nicht weise, indem er den Tod wählte, sondern es fehlte ihm an der Geduld in Ertragung der Niedrigkeit.
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Sir. 2, 4. ↩