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Bibliothek der Kirchenväter
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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).

XIX. (Nr. 205.) An Consentius

Geschrieben im Jahre 420.

Augustinus an seinen geliebtesten Bruder Consentius.

Inhalt.

Der Empfänger, der sich — wie aus dem Schlüsse des Briefes hervor geht — jedenfalls außerhalb Afrikas befand und nach der Meinung der Mauriner unter den Priszillianisten1 in Spanien lebte, hatte sich mit S. 721 verschiedenen Fragen an Augustinus gewandt. Die erste bezog sich darauf, ob der Leib Christi auch jetzt noch Fleisch und Blut und die übrigen körperlichen Bestandteile besitze; Augustinus antwortet mit Hinweisung auf .die Heilige Schrift und die Macht Gottes und erklärt eingehend den ganzen Abschnitt von 1Kor. 35—53. Die zweite Frage in betreff der Fortdauer der schöpferischen Tätigkeit Gottes in Erhaltung und Regierung der Welt wird kurz und gut beantwortet. Hinsichtlich der dritten Frage, die das ewige Los der sündhaften und unbußfertigen Christen zum Gegenstand hatte, wird auf eine frühere Schrift hingewiesen. Der Schluß beantwortet die Frage, ob die Seele Gottes Hauch selbst sei.


  1. Ein gewisser Markus brachte aus Memphis gnostisch-manichäische Irrlehren nach Spanien und fand bei einer vornehmen Frau Agape und dem Rhetor Elpidius Gehör (Sulpicius Severus Cbron. 2, 46 ff.). Diese wußten den gebildeten Laien, späteren Bischof von Avila in Altkastilien, Priszillian, für diese Ideen zu interessieren. Eigentümlich ist ihm eine allzu weit gehende allegorische Exegese mit Berufung auf eine persönliche Inspiration nach 1Joh. 4, 2; den Schriftkanon dehnte er auch auf apokryphe, von der Kirche verworfene Schriften aus. Priszillian gewann durch sein Ansehen und seine Beredsamkeit bald viele Anhänger, noch mehr aber erbitterte Gegner. Auf der Synode von Saragossa (380) erschienen die Häupter der Sekte nicht und wurden dafür mit Exkommunikation, vom Kaiser Gratian mit Exil bestraft. Zwar gelang es Priszillian, das kaiserliche Verbannungsurteil durch Geld rückgängig zu machen, aber nach Gratian' Ermordung kam die Sache vor den Usurpator Maximus, der Priszillian nebst mehreren seiner hervorragendsten Anhänger zu Trier hinrichten ließ (385). Es ist dies nach verbreiteter Ansicht die erste Verhängung der Todesstrafe wegen Ketzerei, von den berufensten Vertretern der Kirche, Martin von Tours, Ambrosius von Mailand und Papst Siricius, scharf mißbilligt. Erst dieser Gewaltakt brachte der Sekte, die nun mit der Glorie des Martyriums umgeben war, größere Verbreitung.  ↩

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