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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
XX. (Nr. 208.) An Felicia

7.

Deshalb, nach Verdienst zu verehrende Frau, als Glied Christi hochzuschätzende Tochter, ermahne ich dich, treu an dem festzuhalten, was dir der Herr verliehen hat, und ihn samt seiner Kirche von ganzem Herzen zu lieben; hat er doch nicht zugelassen, daß du das Verdienst deiner Jungfräulichkeit mit den Verlorenen verlierest und so zugrunde gehest. Denn wenn du diese Welt verließest, getrennt von der Einheit des Leibes Christi, so würde dir die treue Bewahrung der leiblichen S. 741 Unversehrtheit nichts nützen. Aber „Gott, der reich ist in seiner Barmherzigkeit”1, hat an dir getan, was im Evangelium geschrieben steht. Als sich nämlich die zum Mahle des Hausvaters Eingeladenen entschuldigten, sprach er unter anderem zu seinen Knechten: „Gehet Einaus auf die Straßen und an die Zäune und nötiget alle, die ihr findet, hereinzukommen”2. Wenn du also deine aufrichtigste Liebe seinen guten Knechten zuwendest, durch deren Dienstleistung du zum Eintritt genötigt worden bist, so mußt du doch deine Hoffnung auf denjenigen setzen, der das Gastmahl bereitet hat und dessentwegen auch du wegen des ewigen und glückseligen Lebens besorgt bist3. Wenn du ihm also dein Herz, deinen Lebensplan, deine heilige Jungfräulichkeit, deinen Glauben, deine Hoffnung und deine Liebe empfiehlst, so wirst du nicht in Verwirrung geraten wegen der Ärgernisse, deren es bis zum Ende der Welt immer im Überflüsse geben wird, sondern durch die Kraft und Ausdauer der Frömmigkeit gerettet werden und Ruhm besitzen im Herrn, in dessen Vereinigung du bis zum Ende verharrest. Laß es mich aber durch deine Antwort erfahren, wie du diesen Brief aufgenommen hast, in dem ich, so gut ich es vermochte, dir meine Teilnahme und Sorgfalt zu zeigen bemüht war. Gottes Barmherzigkeit und Gnade beschütze dich immer! S. 742


  1. Eph. 2, 4. ↩

  2. Matth. 22, 9. Augustinus liest hier ‚vias et saepes‘, während die Vulgata ‚exitus viarum‘ hat. An den Zäunen pflegen ja Bettler sich gerne niederzulassen. ↩

  3. Da Augustinus das Gastmahl vom ewigen Lehen selbst unterscheidet, so scheint er an dieser Stelle darunter die Gnadenschätze der Kirche, insbesondere die heilige Eucharistie zu verstehen. ↩

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