10.
Bei dieser Gefahr auf beiden Seiten, um es deiner Heiligkeit zu gestehen, quält mich solche Furcht und Traurigkeit, daß ich mit dem Gedanken umgehe, mein bischöfliches Amt niederzulegen und mich der Bußklage hinzugeben, die meinem Mißgriffe entspricht; das werde ich auch tun, wenn ich weiter sehen soll, wie durch den, dem ich in meiner Unklugheit zur Bischofswürde verholfen habe, die Kirche verwüstet wird und — was Gott, verhüte! — zum Verderben ihres Verwüsters zugrunde geht. In Erinnerung an das Wort des Apostels: „Wenn wir uns selbst richten, so werden wir nicht vom Herrn gerichtet werden“1 will ich mich selbst richten, damit er mir gnädig sei, „der die Lebendigen und die Toten richten wird“2. Wenn du aber die in jener Gegend weilenden Glieder Christi von ihrer tödlichen Furcht und Angst befreist und mich in meinem hohen Alter durch diese erbarmungsvolle Gerechtigkeit tröstest, so wird dir im gegenwärtigen und zukünftigen Leben Gutes für Gutes verleihen er, der uns durch dich in dieser Trübsal zu Hilfe gekommen ist und dich auf diesen Stuhl gesetzt hat. S. 750