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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
XXIV. (Nr. 217.) An Vitalis

24.

Wie kann man sagen, daß Gott auf den Willen der Menschen warte, so daß sie ihm zuvorkommen und er erst dann ihnen seine Gnade spende, da wir ihm nicht mit Unrecht für diejenigen Dank sagen, denen er, obwohl sie nicht an ihn glaubten, sondern mit gottloser Gesinnung seine Lehre verfolgten, seine Barmherzigkeit zuteil werden ließ, sie mit der Leichtigkeit der Allmacht zu sich bekehrte und aus Widerwilligen Wollende machte? Warum sagen wir ihm Dank, wenn er dies nicht selbst getan hat? Warum preisen wir ihn um so mehr, je weniger jene glauben wollten, über deren Glauben wir uns freuen, wenn der menschliche Wille nicht durch die göttliche Gnade eine bessere Richtung bekommt? Der Apostel Paulus sagt: „Die Gemeinden Christi in Judäa kannten mich persönlich nicht; nur hatten sie gehört: der uns einst verfolgte, predigt nun den Glauben, den er ehemals zu vertilgen suchte. Und sie verherrlichten Gott um meinetwillen“1 . Warum verherrlichten sie Gott, wenn nicht Gott das Herz dieses Mannes durch die Lieblichkeit seiner Gnade an sich gezogen hatte, als er, wie er selbst gesteht, „Barmherzigkeit erlangte, um in jenem Glauben getreu zu sein“2, „den er früher zu vertilgen suchte“? Zeigt nicht sogar das Wort, das er gebraucht hat, daß er niemand anderen denn Gott als den Urheber einer so großen Wohltat bezeichnen wollte? Denn was heißt: „Sie verherrlichten Gott um meinetwillen“, als „sie priesen den Herrn als herrlich um meinetwillen“? Wie konnten sie ihn aber als herrlich preisen, wenn er jene herrliche Tat der Bekehrung des Paulus nicht selbst vollbracht hatte? Und wie kann er sie selbst vollbracht haben, wenn er nicht selbst des Paulus Abneigung gegen den Glauben in Zuneigung verwandelt hat?


  1. Gal. 1, 22—24. ↩

  2. 1Kor. 7, 25. ↩

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