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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
XXV. (Nr. 220.) An Bonifatius

8.

Aber vielleicht antwortest du hierauf, es sei dies jenen zuzuschreiben, die dich beleidigt und deine tapferen Dienste nicht in entsprechender Weise, sondern mit Undank vergolten hätten. Diese Dinge kann ich nicht untersuchen und darum auch nicht über sie richten. Betrachte und erwäge vielmehr die Angelegenheit, die du, wie du weißt, nicht mit irgendwelchen Menschen, sondern mit Gott zu schlichten hast. Da du im Glauben an Christus lebst, so mußt du fürchten, ihn zu beleidigen. Denn in bezug auf die vorhin besprochenen Angelegenheiten scheint es mir vielmehr, daß es die Menschen ihren eigenen Sünden zuzuschreiben haben, wenn Afrika in solchem Elende schmachtet. Indessen möchte ich nicht, daß du zu der Zahl jener Bösen und Ungerechten gehörest, durch die Gott, wenn er will, mit zeitlichen Übeln geißelt. Denn wenn jene Ungerechten sich nicht bessern, so bewahrt derjenige für sie die ewige Strafe auf, der von ihrer Bosheit in gerechter Weise Gebrauch macht, um über andere zeitliche Übel zu verhängen. Merke also auf Gott, betrachte Christus, der uns so große Wohltaten erwiesen und so große Leiden erduldet hat! Alle, die zu seinem Reiche gehören und mit und unter ihm für immer glückselig leben wollen, lieben auch ihre Feinde, tun Gutes denen, von denen sie gehaßt werden, und beten für jene, von denen sie Verfolgung erleiden; und wenn sie bisweilen um der guten Ordnung willen eine ihnen schwerfallende Strenge anwenden, so verlieren sie deshalb nicht die aufrichtigste Liebe. Wenn also vom römischen Reiche dir Gutes, wenn auch nur Irdisches und Vergängliches, erwiesen worden ist — es ist ja selbst ein irdisches, nicht ein himmlisches Reich und kann nur geben, was in seiner Macht liegt! —, wenn dir also Gutes erwiesen worden ist, so vergilt nicht Gutes mit Bösem! Ist dir aber Böses erwiesen worden, so vergilt nicht Böses mit Bösem! Welcher von beiden Fällen zutrifft, will ich nicht untersuchen, und ich kann auch darüber nicht urteilen. Ich spreche zu dir, dem Christen: Vergilt weder Gutes mit Bösem noch Böses mit Bösem!

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