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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
XXV. (Nr. 220.) An Bonifatius

12.

Hättest du keine Frau, so würde ich dir sagen, was wir dir zu Tubunä gesagt haben, daß du nämlich in heiliger Enthaltsamkeit leben sollest; ich würde beifügen, was wir damals nicht zugegeben haben, du sollest dich jetzt, soweit es mit dem allgemeinen Frieden verträglich ist, vom Kriegswesen zurückziehen und in Genossenschaft mit heiligen Personen dich jenem Leben weihen, dem du dich damals ergeben wolltest. Dort kämpfen stillschweigend die Streiter Christi, nicht um Menschen zu töten, sondern um „die Machthaber, Fürsten und Geister der Bosheit“1, das heißt den Teufel und seine Engel zu überwinden. Diese Feinde, die ihnen unsichtbar sind, besiegen die Heiligen; aber obwohl sie sie nicht sehen können, besiegen sie sie doch, indem sie das besiegen, was sie empfinden. Wenn ich dich aber nicht zu einem solchen Leben ermahne, so hält mich die Rücksicht auf deine Gattin davon ab, ohne deren Einwilligung du kein enthaltsames Leben führen darfst. Denn obwohl du sie nach deiner Erklärung von Tubunä nicht hättest heiraten sollen, so hat doch sie ohne jedes Wissen hiervon in Unschuld und Einfalt dich zum Manne genommen. Ja, wenn du sie zur Enthaltsamkeit zu bereden vermöchtest, damit du ungehindert Gott leisten könntest, was du ihm zu schulden dir bewußt bist! Wenn sich aber mit ihr nichts machen läßt, so beobachte wenigstens die eheliche Keuschheit und bete zu Gott, der dich aus deiner Zwangslage befreien wird, daß du später einmal zu tun vermögest, was dir jetzt nicht möglich ist. Damit du aber Gott zu lieben vermögest, liebe die Welt nicht! Damit du auch im Kriege, wofern du dich noch mit ihm beschäftigen mußt, den Glauben bewahrest, so suche den Frieden! Mit den Gütern der Welt gute Werke zu verrichten und wegen der Güter dieser Welt keine Sünden zu begehen, daran wird deine Gattin dich nicht hindern, wenigstens soll sie es nicht tun. — Dir dies zu schreiben, geliebtester Sohn, hat mich die Liebe getrieben, mit der ich dich im Sinne Gottes, nicht im Geiste dieser Welt liebe. Denn auch im Gedanken an das Wort der Schrift: „Weise den Weisen zurecht S. 802 und er wird dich lieben; weise den Toren zurecht, und er wird dich noch mehr hassen“2 durfte ich dich nicht als Toren, sondern nur als Weisen mir denken.


  1. Eph. 6, 12. ↩

  2. Sprichw. 9, 8 (nach der Septuaginta). ↩

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