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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430)

Traduction Masquer
Vier Bücher über die christliche Lehre (BKV)

33. Kapitel: Wie der Mensch genießen soll

36. Wenn wir uns nämlich in uns selbst (und nicht in ihm) genießen, so bleiben wir auf dem Wege stehen und setzen unsere Hoffnung (statt auf Gott) nur auf Menschen oder Engel. Das maßen sich stolze Menschen und Engel in der Tat an und haben ihre Freude daran, wenn andere ihre Hoffnung auf sie richten. Heilige Menschen und heilige Engel jedoch werden uns, auch wenn S. 41wir ermüdet sind und bei ihnen ausruhen und verbleiben wollen, zwar aufnehmen und uns mit einer Gabe erquicken, die sie selbst um unseret oder ihrer selbst wegen empfangen haben; aber dann, wenn wir so gestärkt worden sind, dann verweisen sie uns an den, in dessen Genuß wir geradeso selig werden können (wie sie). So ruft auch der Apostel (Paulus) aus: „Ist denn Paulus für euch gekreuzigt worden oder seid ihr im Namen des Paulus getauft worden1?“ und „Weder der ist schon etwas, der pflanzt, noch der, welcher begießt, sondern erst der, welcher das Gedeihen verleiht: das ist Gott2.“ Und der Engel mahnt einen Menschen, der ihn anbeten will, doch lieber den anbeten, unter dessen Herrschaft auch er selber nur sein Mitknecht sei3).

37. Wenn man aber einen Menschen in Gott genießt, so genießt man mehr Gott als den Menschen. Genießt man ja doch jenen, durch den man selig gemacht wird und freut man sich doch darüber, daß man zu dem gelangt ist, zu dem zu kommen man ja hofft. Daher sagt Paulus zu Philemon: „Ja, mein Bruder, ich möchte dich genießen im Herrn4.“ Hätte er nicht hinzugefügt: „Im Herrn“, sondern hätte er nur gesagt „ich möchte dich genießen“, so hätte er seine Seligkeitshoffnung auf Philemon gesetzt. Freilich gebraucht man den Ausdruck „genießen“ auch in dem sehr verwandten Sinn von „etwas mit Vergnügen gebrauchen“. Denn die Anwesenheit des Gegenstandes der Liebe muß Vergnügen mit sich bringen; ist dieses nur vorübergehend und wird es auf jenes Wesen, bei dem man verharren muß, bezogen, so „gebraucht“ man es; nur im uneigentlichen, nicht im eigentlichen Sinn heißt dieses „genießen“. Hängt man aber dauernd an diesem Gegenstand und sucht in ihm das Ziel seiner Freude, dann muß man im wahren und eigentlichen Sinn sagen, man „genieße“ ihn. Ein solcher Genuß ist aber nur möglich bei jener Dreifaltigkeit, die das höchste und unveränderliche Gut ist.


  1. 1 Kor. 1, 13. ↩

  2. Ebd. 3, 7. ↩

  3. Offenb. 19, 10. ↩

  4. Phil. 20. ↩

Edition Masquer
De doctrina Christiana

CAPUT XXXIII.-- Quomodo homine frui conveniat.

36. Nam si in nobis id facimus, remanemus in via, et spem beatitudinis nostrae in homine vel in angelo collocamus. Quod et homo superbus et angelus superbus arrogant sibi, atque in se aliorum spem gaudent constitui. Sanctus autem homo et sanctus angelus etiam fessos nos atque in se acquiescere et remanere cupientes, reficiunt potius, aut eo sumptu quem propter nos, aut illo etiam quem propter se [P. 0033] acceperunt, acceperunt tamen; atque ita refectos in illum ire compellunt, quo fruentes pariter beati sumus. Nam et Apostolus clamat: Numquid Paulus crucifixus est pro vobis? aut in nomine Pauli baptizati estis 1? et, Neque qui plantat est aliquid, neque qui rigat, sed qui incrementum dat Deus 2. Et angelus hominem se adorantem monet ut potius illum adoret, sub quo ei Domino etiam ipse conservus est 3.

37. Cum autem homine in Deo frueris, Deo potius quam homine frueris. Illo enim frueris quo efficeris beatus; et ad eum te pervenisse laetaberis, in quo spem ponis ut venias. Inde ad Philemonem Paulus: Ita, frater, inquit, ego te fruar in Domino 4. Quod si non addidisset, in Domino, et te fruar tantum dixisset, in eo constituisset spem beatitudinis suae. Quanquam etiam vicinissime dicitur frui, cum delectatione uti. Cum enim adest quod diligitur, etiam delectationem secum necesse est gerat: per quam si transieris, eamque ad illud ubi permanendum est, retuleris; uteris ea, et abusive, non proprie, diceris frui. Si vero inhaeseris atque permanseris, finem in ea ponens laetitiae tuae, tunc vere et proprie frui dicendus es: quod non faciendum est nisi in illa Trinitate, id est summo et incommutabili bono.


  1. I Cor. I, 13  ↩

  2. Id. III, 7  ↩

  3. Apoc. XIX, 10 ↩

  4. Philem. 20 ↩

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