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Vier Bücher über die christliche Lehre (BKV)
26. Kapitel: Welche menschliche Einrichtungen man fliehen, und welche man annehmen soll
40. Die ganze Gruppe menschlicher Einrichtungen, die den notwendigen Lebensverkehr fördern, soll der Christ keineswegs fliehen, sondern, soweit es notwendig S. 87ist, vielmehr sein Augenmerk darauf richten und sie im Gedächtnis behalten; sind sie ja doch gleichsam als Schattenbilder, die den wirklichen Gegenständen irgendwie ähnlich sind, von den Menschen eingeführt worden. Von diesen menschlichen Einrichtungen muß man, wie gesagt, jene, die sich auf den Verkehr mit Dämonen beziehen, durchaus verschmähen und verabscheuen; diejenigen aber, die zum gegenseitigen Verkehr der Menschen untereinander dienen, soll man annehmen, sofern sie nicht bloß die Sinnlichkeit begünstigen und darum überflüssig sind. So hat man vor allem die Buchstaben anzunehmen, weil man sonst eben nicht lesen kann, und die verschiedenen Sprachen je nach Maßgabe des Bedürfnisses: doch davon haben wir ja schon früher gesprochen. Hierher gehören auch die sogenannten Noten, deren Kenntnis vorausgestzt ist, wenn man im eigentlichen Sinn Notar heißen will1. Dies sind nützliche Kenntnisse, können ohne Sünde erlernt werden, verstricken nicht in Aberglauben und entnerven nicht durch Sinnlichkeit; aber auch sie dürfen uns nur insoweit in Anspruch nehmen, als sie keine größeren Ziele verhindern, zu deren Erreichung sie bloß Mittel sein sollen.
Schon zu den Zeiten des Cicero hatten die Römer eigentümliches Zeichen, eine Art Stenographie, wodurch es ihnen möglich war, selbst Reden mitzuschreiben, die sog. notae Tironianae. ↩
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De doctrina Christiana
CAPUT XXVI.-- Quae hominum instituta fugienda, et quae amplectenda sint.
Adumbrata enim quaedam et naturalibus utcumque similia hominum instituta sunt. Quorum ea quae ad societatem, ut dictum est, daemonum pertinent, penitus repudianda sunt et detestanda: ea vero quae homines cum hominibus habent, assumenda, in quantum non sunt luxuriosa atque superflua; et maxime litterarum figurae, sine quibus legere non possumus, linguarumque varietas quantum satis est, de qua superius disputavimus. Ex eo genere sunt etiam notae, quas qui didicerunt proprie jam notarii appellantur. Utilia sunt ista, nec discuntur illicite, nec superstitione implicant, nec luxu enervant, si tantum occupent, ut majoribus rebus, ad quas adipiscendas servire debent, non sint impedimento.
40. Sed haec tota pars humanorum institutorum, quae ad usum vitae necessarium proficiunt, nequaquam est fugienda christiano; imo etiam quantum satis est, intuenda, memoriaque retinenda.