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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Vier Bücher über die christliche Lehre (BKV)
3. Buch

12. Kapitel: Auch Reden und Taten von Gott und den Heiligen werden in der Heiligen Schrift überliefert, die ein Unerfahrener für schändlich halten könnte

18. Es gibt selbst von Gott oder von Personen, deren Heiligkeit die Heilige Schrift rühmend erwähnt, Worte und sogar Taten, die unerfahrenen Menschen geradezu wie Schandtaten vorkommen; diese sind rein figürlich und man hat ihren geheimen Sinn zur Mehrung der Liebe zu erklären. Wer von den vergänglichen Dingen einen kärglichen Gebrauch macht, als es die Sitten seiner Zeitgenossen erlauben, der tut dies entweder aus Gründen der Mäßigkeit oder aus Aberglauben; überschreitet einer aber im Genuß dieser Dinge die Schranken der Gewohnheit guter Menschen, in deren Mitte er lebt, so hat das entweder seinen besonderen Grund oder der Betreffende ist ein lasterhafter Mensch. In solchen Fällen ist nie der Gebrauch der Dinge an sich schuldbar, sondern nur die Begierlichkeit des Gebrauchenden. So wird z. B. doch kein vernünftiger Mensch glauben, die Füße des Herrn seien von dem Weibe mit kostbarer Salbe in derselben Weise gesalbt worden1, wie das unzüchtige und verkommene Menschen zu tun pflegen, deren sündhafte Gastmähler wir verabscheuen. Der S. 125gute Geruch der Salbe bedeutet den guten Ruf des einzelnen Menschen. Jeder, der sich durch die Werke eines guten Lebens einen solchen Ruf erworben hat, salbt, indem er Christi Fußstapfen folgt, dessen Füße gleichsam mit dem kostbarsten Salböl. Wie in diesem Falle, ist auch sonst wohl das, was bei anderen Personen eine Schandtat wäre, bei einem gottgesandten Manne oder bei einem Propheten ein Zeichen für irgendeine große Sache. So ist z. B. bei einem verdorbenen Menschen die Verbindung mit einer Dirne etwas ganz anderes als bei der Weissagung des Propheten Oseas2. Oder wenn es eine Schande ist, bei den Gelagen trunksüchtiger und ausgelassener Menschen sich zu entkleiden, so ist es deshalb doch keineswegs eine Schande, beim Baden nackt zu sein.


  1. Joh. 12, 3. ↩

  2. Os. 1, 2 ff. ↩

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