15.
„Und am folgenden Tage wollte er nach Galiläa gehen und er trifft den Philippus. Er spricht zu ihm: Folge mir nach. Er war aber aus der Stadt des Andreas und Petrus. Und Philippus traf den Nathanael“ (nachdem Philippus vom Herrn schon berufen war). „Und er sprach zu ihm: Von dem Moses im Gesetze geschrieben hat, und die Propheten, den haben wir gefunden, Jesus, den Sohn Josephs“. Er wurde ein Sohn dessen genannt, mit dem seine Mutter vermählt war. Denn daß er ohne Verletzung ihrer Jungfräulichkeit empfangen und geboren wurde, wissen alle Christen aus dem Evangelium. Dies sagte Philippus zu Nathanael. Er fügte auch den Ort bei: „von Nazareth“. „Und es sprach zu ihm Nathanael: Von Nazareth kann etwas Gutes kommen.“ Wie ist das zu verstehen, Brüder? Nicht wie einige es aussprechen. Denn man pflegt es auch so vorzutragen: „Kann von Nazareth etwas Gutes kommen?“ Es folgt die Aufforderung des Philippus, und er sagt: „Komm und sieh“. Auf beide Vortragsweisen kann diese Aufforderung folgen, ob man es nämlich als Bejahung vorträgt: „Von Nazareth kann etwas Gutes kommen“, worauf jener sagt: „Komm und sieh“, oder ob man es als Zweifel und das Ganze als Frage vorträgt: „Kann von Nazareth etwas Gutes kommen? Komm und sieh“. Ob man es also in dieser oder in jener Weise vorträgt, S. 126 die folgenden Worte dürften nicht entgegen sein; es ist darum unsere Sache, nachzuforschen, wie wir diese Worte lieber verstehen wollen.