4.
Also die Prophetie hat von den alten Zeiten her, seitdem die Reihe der im Menschengeschlechte Geborenen vorwärtsschreitet, von Christus nicht geschwiegen; aber verborgen war es da, denn noch war es Wasser. Wie beweisen wir, daß in allen früheren Perioden bis zu der Zeit, da der Herr kam, die Prophetie von ihm nie fehlte? Durch das Wort des Herrn selbst. Denn als er von den Toten auferstanden war, fand er, wie seine Jünger an ihm zweifelten, dem sie nachgefolgt waren. Denn sie sahen ihn tot und hofften nicht mehr, daß er auferstehen werde, und ihre ganze Hoffnung starb dahin. Warum wurde jener Schächer belobt und verdiente noch an demselben Tage im Paradiese zu sein? Weil er ans Kreuz geheftet damals Christus bekannte1, als die Jünger an ihm zweifelten. Er fand sie also schwankend und gewissermaßen sich selbst anklagend, daß sie in S. 154 ihm Erlösung gehofft hatten; sie bedauerten ihn aber als einen, der ohne Schuld getötet worden war, weil sie ihn als unschuldig erkannten. Und das sagten sie selbst nach der Auferstehung, als er einige von ihnen traurig auf dem Wege angetroffen hatte: „Bist du der einzige Fremdling in Jerusalem und weißt nicht, was dort geschehen ist in diesen Tagen? Er aber sprach zu ihnen: Was? Sie aber sagten: Mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und allem Volke, wie ihn unsere Priester und Obersten überliefert haben zum Todesurteile und ihn ans Kreuz schlugen. Wir aber hofften, daß er es sei, der Israel erlösen werde, und jetzt ist es der dritte Tag heute, seitdem dies geschehen ist“. Als dies und anderes einer von den zweien geredet hatte, die er auf dem Wege nach dem nächsten Flecken gehend antraf, antwortete er und sprach: „O Unverständige und Herzensträge, zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! Mußte nicht Christus dies alles leiden und so in seine Herrlichkeit eingehen? Und er fing an von Moses und allen Propheten und erklärte ihnen in allen Schriften, was auf ihn sich bezog“2. Ebenso an einer anderen Stelle, da er sich auch von den Händen der Jünger berühren lassen wollte, damit sie glauben möchten, daß er im Leibe auferstanden sei. „Das sind, sprach er, die Reden, welche ich zu euch gesprochen habe, da ich noch bei euch war: daß alles erfüllt werden müsse, was im Gesetze des Moses, in den Propheten und Psalmen von mir geschrieben steht. Dann eröffnete er ihnen den Sinn, daß sie die Schriften verstanden, und sagte zu ihnen: Also steht geschrieben, daß Christus leide und am dritten Tage von den Toten auferstehe, und daß in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden gepredigt werde an alle Völker, angefangen von Jerusalem“3.