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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)
11. Vortrag.

4.

Da also Nikodemus aus dieser Zahl war, kam er zum Herrn, aber er kam nachts; auch das gehört vielleicht zur Sache. Er kam zum Herrn und kam nachts; er kam zum Licht und kam in der Finsternis. Die aber wiedergeboren sind aus dem Wasser und dem Geiste, was hören sie vom Apostel? „Ihr waret einst Finsternis, jetzt aber Licht im Herrn, wandelt als Kinder des Lichtes“1. Und wieder: „Wir aber, die wir dem Tage angehören, wollen nüchtern sein“2. Die also wiedergeboren sind, waren Kinder der Nacht und sind (jetzt) Kinder des Tages; sie waren Finsternis und sind (jetzt) Licht. Schon vertraut sich Jesus ihnen an, und sie kommen nicht nachts zu Jesus wie Nikodemus, sie suchen nicht in der Finsternis den Tag. Solche geben sich auch bereits öffentlich zu erkennen; Jesus ging zu ihnen und wirkte an ihnen das Heil; denn er selbst hat gesagt: „Wenn jemand mein Fleisch nicht ißt und mein Blut nicht trinkt, wird er das Leben nicht in sich haben“3. Und weil die Katechumenen das Zeichen des Kreuzes auf der Stirne haben, so gehören sie schon zu dem großen Hause, aber sie sollen aus Knechten Kinder werden. Denn die sind nicht nichts, die bereits zu dem großen Hause gehören. Wann aber aß das Volk Israel das Manna? Als es durch das Rote Meer gegangen war. Was jedoch das Rote Meer bedeutet, darüber höre den Apostel: „Ich will euch, Brüder, nicht in Unwissenheit lassen, daß unsere Väter alle unter der Wolke waren und durch das Meer gingen“. Als ob du ihn fragen würdest, wozu sie durch das Meer gingen, fährt er weiter und sagt: „Und alle wurden durch Moses getauft in der Wolke und im Meere“4. Wenn also das Vorbild des Meeres soviel vermochte, wieviel wird erst S. 187 die wirkliche Taufe vermögen? Wenn das, was im Sinnbild geschah, das hinübergesetzte Volk zum Manna führte, was wird Christus durch die wirkliche Spendung seiner Taufe verleihen, wenn durch sie sein Volk übergesetzt ist? Durch seine Taufe setzt er die Glaubenden hinüber, wobei alle Sünden gleichsam wie nachfolgende Feinde getötet werden, wie in jenem Meere alle Ägypter untergingen. Wohin setzt er über, meine Brüder? Wohin setzt durch die Taufe Jesus über, dessen Vorbild damals Moses war, der durch das Meer übersetzte? Wohin setzt er über? Zum Manna. Was ist das Manna? „Ich bin, sagt er, das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist“5. Das Manna empfangen die Gläubigen, nachdem sie bereits über das Rote Meer gekommen sind. Warum Rotes Meer? Nun ja, ein Meer, warum auch rot? Jenes Rote Meer bildete die Taufe Christi vorher. Wodurch ist die Taufe Christi rot, als weil sie durch das Blut Christi geweiht ist? Wohin also führt sie die Glaubenden und Getauften? Zum Manna. Siehe, ich nenne das Manna; es ist bekannt, was die Juden empfingen, jenes Volk Israel, es ist bekannt, was ihnen Gott vom Himmel regnen ließ, aber die Katechumenen kennen nicht, was die Christen empfangen. Erröten also sollen sie, weil sie es noch nicht kennen; sie sollen das Rote Meer durchschreiten, das Manna essen, damit, wie sie an den Namen Jesu glaubten, so Jesus sich ihnen anvertraue.


  1. Eph. 5, 8. ↩

  2. 1 Thess. 5, 8. ↩

  3. Joh. 6, 54. ↩

  4. 1 Kor. 10, 1 f. ↩

  5. Joh. 6, 51. ↩

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Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)

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