8.
Unter einem sachlichen Bilde zeigte uns Adam, welcher ein Vorbild des Zukünftigen war1, ein großes Geheimnis, oder vielmehr Gott zeigte es in ihm. Denn im Schlafe erhielt er eine Gattin und aus einer seiner Rippen wurde ihm eine Gattin gebildet2, da aus dem am Kreuze entschlafenden Christus die Kirche entstehen sollte, aus seiner Seite, aus der Seite des Entschlafenden nämlich, weil auch aus der von der Lanze durchbohrten Seite die Sakramente der Kirche geflossen sind. Aber warum wollte ich dies sagen, Brüder? Weil die Schwäche Christi uns stark macht. Ein bedeutsames Vorbild ging da voraus. Gott konnte dem Menschen Fleisch herausnehmen, um daraus das Weib zu bilden, und es scheint, als wäre dies passender gewesen. Denn es entstand das schwächere Geschlecht, und die Schwachheit sollte eher aus dem Fleische entstehen als aus dem Gebeine; denn die Knochen sind im Fleische die stärkeren Bestandteile. Er nahm nicht Fleisch heraus, um das Weib daraus zu bilden, sondern er nahm Gebein heraus S. 257 und aus dem herausgenommenen Gebein ward das Weib gebildet, und die Stelle des Gebeines wurde mit Fleisch ergänzt. Er hätte statt des Knochens einen anderen Knochen einsetzen können; er hätte zur Bildung des Weibes keine Rippe, sondern Fleisch herausnehmen können. Was wollte er also andeuten? Das Weib wurde in der Rippe gleichsam stark; Adam wurde im Fleische gleichsam schwach; das ist Christus und die Kirche; die Schwäche Christi ist unsere Stärke.