15.
[Forts. v. S. 260 ] Jedoch das Weib denkt noch fleischlich; es macht ihr Vergnügen, nicht mehr zu dürsten, und sie meinte, daß ihr dies vom Herrn im fleischlichen Sinne verheißen worden sei. Das wird zwar einmal geschehen, aber erst bei der Auferstehung der Toten. Sie wollte das jetzt schon. Der Herr hatte nämlich dereinst seinem Diener Elias die Gnade verliehen, daß er vierzig Tage weder hungerte noch dürstete1. Der dies vierzig Tage lang gewähren konnte, war der nicht imstande, es für immer zu gewähren? Sie hatte jedoch Verlangen danach, weil sie nicht Mangel leiden, weil sie nicht sich Mühe geben wollte. Sie mußte beständig zu der Quelle kommen, eine Last auf sich nehmen, um das Bedürfnis zu stillen, und wenn das geschöpfte Wasser zu Ende war, wieder zurückkommen, und so hatte sie täglich Arbeit, weil das Bedürfnis nur gestillt, nicht für immer beseitigt wurde. Da sie nun an einer solchen Gabe Freude hatte, bittet sie, er möge ihr lebendiges Wasser geben.
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3 Kön. 19, 8 [= 1 Kön. nach neuerer Zählung]. ↩