23.
„Das Weib spricht zu ihm: Herr, ich sehe, daß Du ein Prophet bist.“ Der Mann beginnt zu kommen, S. 267 aber er kommt noch nicht ganz. Sie hielt ihn für einen Propheten. Er war zwar auch ein Prophet; denn er sagt von sich selbst: „Kein Prophet bleibt ungeehrt, außer in seinem Vaterlande“1. Desgleichen ist von ihm zu Moses gesagt worden: „Einen Propheten, gleich dir, will ich ihnen erwecken aus ihren Brüdern“2. Gleich nämlich nach der Gestalt des Fleisches, nicht nach der Hoheit der Majestät. Also wir finden, daß der Herr Jesus ein Prophet genannt wird. Sonach irrte das Weib bereits nicht mehr so sehr. „Ich sehe, sagt sie, daß Du ein Prophet bist.“ Sie beginnt ihren Mann zu rufen, den Buhler wegzuweisen: „Ich sehe, daß Du ein Prophet bist“. Und sie beginnt nun nach dem zu fragen, was ihr häufig Sorge machte. Es war nämlich ein Streit zwischen den Samaritanern und Juden, weil die Juden in dem von Salomon erbauten Tempel Gott anbeteten, die weit davon entfernten Samaritaner darin nicht anbeteten. Daher rühmten sich die Juden besser zu sein, weil sie im Tempel Gott anbeteten. „Denn die Juden verkehren nicht mit den Samaritanern“; diese sagten nämlich zu ihnen: Wie könnt ihr euch rühmen und behaupten, darum besser zu sein als wir, weil ihr den Tempel habt, den wir nicht haben? Haben etwa unsere Väter, die Gott gefielen, in jenem Tempel angebetet? Haben sie nicht auf diesem Berge angebetet, wo wir sind? Mit mehr Recht also, sagen sie, beten wir zu Gott auf diesem Berge, wo unsere Väter zu ihm gebetet haben. Beide stritten aus Unwissenheit, weil sie keinen Mann hatten; jene waren auf den Tempel, diese auf den Berg stolz gegeneinander.