1.
[Forts. v. S. 275 ] Das heutige Lesestück des Evangeliums folgt auf die Lesung des gestrigen Tages1 und liegt uns jetzt zur Behandlung vor. Dabei ist der Sinn nicht schwierig zu erforschen, aber wert der Verkündigung, wert der Bewunderung und Lobpreisung. Darum wollen wir diese Stelle des Evangeliums mehr empfehlend erwähnen als beschwerlich abhandeln. „Es ging“ nämlich Jesus nach zwei Tagen, die er in Samaria zugebracht hatte, „nach Galiläa“, wo er aufgezogen worden war. Im folgenden sagt aber der Evangelist noch: „Denn Jesus selbst gab Zeugnis, daß ein Prophet in seinem Vaterlande nicht in Ehren stehe“. Nicht deshalb ging Jesus nach zwei Tagen von Samaria weg, weil er in Samaria nicht geehrt wurde; denn nicht Samaria war sein Vaterland, sondern Galiläa. Da er nun jenes so schnell verließ und nach Galiläa kam, wo er aufgezogen worden war, wie bezeugt er, „daß ein Prophet in seinem Vaterlande nicht in Ehren stehe“? Mit mehr Recht, so scheint es, hätte er bezeugen können, daß ein Prophet in seinem Vaterlande nicht in Ehren stehe, wenn er es verschmäht hätte, nach Galiläa sich zu begeben, und in Samaria geblieben wäre.
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Dieser Vortrag wurde also am Tage nach dem vorigen gehalten. ↩