6.
Wie die natürlichen Zweige abgeschnitten werden, wie der wilde Ölzweig eingepfropft wird, das vernimm von dem Hauptmann, den ich zur Vergleichung mit dem königlichen Beamten erwähnen zu müssen glaubte. „Wahrlich, heißt es, ich sage euch, einen so großen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden; darum sage ich euch: viele kommen vom Aufgang und vom Untergang.“ Wie weit hatte der wilde Ölbaum die Erde eingenommen! Ein widerlicher Wald war diese Welt; allein wegen der Demut, wegen des Bekenntnisses: Ich bin nicht würdig, daß du unter mein Dach eingehest, „werden viele vom Aufgang und vom Untergang kommen“. Und angenommen, sie kommen, was wird mit ihnen geschehen? Denn wenn sie kommen, sind sie bereits von dem Walde abgetrennt; wo müssen sie eingepfropft werden, damit die nicht verdorren? „Und sie S. 282 werden, sagt er, zu Tische sitzen mit Abraham, Isaak und Jakob.“ Bei welchem Gastmahl? Damit du nicht etwa nicht zum ewigen Leben, sondern zum reichlichen Trinken einladest. „Sie werden mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tische sitzen.“ Wo? „Im Himmelreiche“, sagt er. Und wie wird es mit denjenigen stehen, die vom Stamme Abrahams kommen? Was wird mit den Zweigen geschehen, von denen der Baum voll war? Was sonst, als daß sie abgeschnitten werden, damit jene eingepfropft werden? Zeige, daß sie abgeschnitten werden. „Die Kinder des Reiches aber werden in die äußerste Finsternis gehen“1.
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Matth. 8, 5―12. ↩