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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)
20. Vortrag.

13.

Glaube nicht, daß du etwas tun sollst, was der Mensch nicht vermag. Dies hat gerade der Evangelist Johannes getan. Er überstieg das Fleisch, überstieg die Erde, die er trat, überstieg die Luft, wo die Vögel fliegen, überstieg die Sonne, überstieg den Mond, S. 353 überstieg die Sterne, überstieg alle Geister, die unsichtbar sind, überstieg seinen Verstand durch die vernünftige Tätigkeit seiner Seele1. Dieses alles übersteigend, über sich ergießend seine Seele, wohin gelangte er? Was sah er? „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott.“ Wenn du also keine Trennung siehst im Lichte, was suchst du eine Trennung im Werke? Siehe hin auf Gott, siehe hin auf sein Wort, wie es dauernd haftet bei dem, der durch das Wort spricht2, weil der Sprechende selbst nicht in Silben spricht; denn sprechen heißt durch den Glanz der Weisheit leuchten. Was steht von der Weisheit geschrieben: „Sie ist der Abglanz des ewigen Lichtes“3. Schau hin auf den Glanz der Sonne. Sie ist am Himmel und verbreitet ihren Glanz über alle Länder, über alle Meere, und ist schlechterdings ein körperliches Licht. Wenn du den Glanz der Sonne von der Sonne trennst, so trenne auch das Wort vom Vater. Von der Sonne rede ich. Ein schwaches Flämmchen einer Lampe, das mit einem einzigen Atemzug ausgelöscht werden kann, streut sein Licht auf alles aus, was in seiner Nähe liegt. Du siehst das von dem Flämmchen erzeugte Licht ausgebreitet, du siehst die Ausstrahlung, von einer Trennung siehst du nichts. Erkennet also, teuerste Brüder, daß der Vater und der Sohn und der Heilige Geist unzertrennlich miteinander verbunden sind, diese Dreiheit ein Gott, und daß alle Werke des einen Gottes dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste angehören. Das übrige, was noch folgt von der Rede unseres Herrn Jesu Christi im Evangelium, sollt ihr, da auch am kommenden Tage eine Rede sich ziemt, morgen hören. Erscheinet also.


  1. Transcendit mentem suam ipsa ratione animi sui. Es existieren noch andere Lesarten. Hayd übersetzt: „er überstieg sein eigenes Ich gerade in Ansehung seiner Seele“, meint aber, es könnte auch heißen: „durch die Denktätigkeit seiner Seele“. ↩

  2. . . . vide Verbum eius inhaerere Verbo dicenti. Das göttliche Wort, welches nichts anderes ist als der Gedanke des Vaters von sich selbst, hat ein dauerndes Sein im Vater, im Gegensatze zum menschlichen Worte, welches vom Geiste, der es bildet, verschieden ist und vorübergeht. ↩

  3. Weish. 7, 26. ↩

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Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)

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