• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works Augustine of Hippo (354-430) Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)
24. Vortrag.

6.

Nichts also ist belanglos, alles deutet etwas an, aber es verlangt einen, der es versteht; denn auch die Schar des gespeisten Volkes sinnbildete das unter dem Gesetze stehende Volk. Warum waren es denn fünf Tausend, als weil sie unter dem Gesetze sich befanden, das in den fünf Büchern Moses enthalten ist? Darum wurden auch die Kranken in jenen fünf Hallen nur kenntlich gemacht, nicht geheilt1. Jener aber heilte dort den Lahmen2, der auch hier die Scharen mit fünf Broten nährte. Denn sie lagen im Grase; sie hatten also eine fleischliche Auffassung und ruhten im Fleischlichen. „Alles Fleisch ist ja Gras“3. Was sind aber S. 414 jene Überbleibsel als eben das, was das Volk nicht essen konnte? Es sind also darunter gewisse Geheimnisse zu verstehen, welche die Menge nicht fassen kann. Was bleibt also übrig, als daß die schwer zu verstehenden Geheimnisse, welche die Menge nicht fassen kann, denjenigen anvertraut werden, welche geeignet sind, auch andere zu lehren, wie die Apostel waren? Daher wurden zwölf Körbe angefüllt. Es geschah dies in wunderbarer Weise, weil es ein großes Vorkommnis ist, und es geschah in nützlicher Weise, weil es ein geistiges Vorkommnis ist. Die es damals sahen, wunderten sich, wir aber wundern uns nicht, wenn wir es hören. Denn es ist geschehen, damit es jene sehen sollten, es ist aber aufgeschrieben worden, damit wir es hören sollten. Was bei ihnen die Augen vermochten, das vermag bei uns der Glaube. Wir sehen nämlich, was wir mit den Augen nicht sehen konnten, und wir haben vor ihnen einen Vorzug, denn von uns heißt es: „Selig, die nicht sehen und doch glauben“4. Ich füge aber hinzu: Vielleicht auch haben wir verstanden, was jene Schar nicht verstanden hat. Und fürwahr, wir wurden gespeist, die wir bis zum Marke der Gerste vordringen konnten.


  1. „Weil nämlich das Gesetz die Gebrechen nur zeigte, nicht heilte.“ (Hayd.) ↩

  2. Joh. 5, 2―9. ↩

  3. Is. 40, 6. ↩

  4. Joh. 20, 29. ↩

pattern
  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Download
  • docxDOCX (859.52 kB)
  • epubEPUB (841.42 kB)
  • pdfPDF (3.20 MB)
  • rtfRTF (2.83 MB)
Translations of this Work
Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy