1.
[Forts. v. S. 493 ] Eure Liebe erinnert sich, daß in den vorausgegangenen Reden sowohl im Evangelium gelesen als auch von uns nach Kräften dargelegt wurde, wie der Herr Jesus gleichsam verborgen zum Feste hinaufging; nicht aus Furcht, er möchte festgenommen werden, da ihm ja die Macht zustand, nicht festgenommen zu werden, sondern um anzudeuten, er sei gerade auch an dem von den Juden gefeierten Feste verborgen, und sein sei das Geheimnis. In dem heutigen Lesestücke nun zeigte sich die Macht, die für Furcht gehalten wurde; denn er redete öffentlich am Feste, so daß die Scharen sich verwunderten und sagten, was wir vernommen haben bei der Verlesung der Lektion: „Ist nicht dieser es, den sie zu töten suchten? Und siehe, er redet öffentlich, und sie sagen nichts zu ihm; haben etwa die Obersten wirklich erkannt, daß dieser Christus ist?“ Die da wußten, mit welcher Leidenschaftlichkeit er gesucht wurde, wunderten sich, durch welche Macht er nicht festgenommen wurde. Weil sie sodann seine Macht nicht vollkommen begriffen, meinten sie, es komme von der Einsicht der Obersten, daß sie erkannten, er sei Christus: darum verschonten sie ihn, den sie so gierig suchten, um ihn zu töten.