7.
Wie nun, Brüder, muß man, weil der in Christus Getaufte und an Christus Glaubende nicht in den Sprachen aller Völker redet, annehmen, er habe den Heiligen Geist nicht empfangen? Es sei ferne, daß dieser Unglaube unser Herz versuche. Wir sind gewiß, daß jeder Mensch ihn empfängt, aber je größer das Gefäß des Glaubens ist, das er zur Quelle bringt, desto mehr empfängt er. Da man ihn also auch jetzt empfängt, so könnte einer sagen: Warum redet niemand mehr in den Sprachen aller Völker? Weil bereits die Kirche selbst in den Sprachen aller Völker redet. Durch das Reden in den Sprachen aller ward angedeutet, daß sie infolge des S. 510 Wachstums bei den Völkern künftig in den Sprachen aller reden werde. Wer in dieser Kirche nicht ist, empfängt auch jetzt nicht den Heiligen Geist. Abgeschnitten nämlich und getrennt von der Einheit der Glieder, welche Einheit in den Sprachen aller redet, möge er es sich selber sagen: er hat ihn nicht. Denn wenn er ihn hat, so gebe er das Zeichen, das damals gegeben wurde. Was heißt das: Er gebe das Zeichen, das damals gegeben wurde? Er rede in allen Sprachen. Er antwortet mir: Wie denn, redest du in allen Sprachen? Gewiß rede ich so, weil jede Sprache die meine ist, d. h. jenes Leibes, dessen Glied ich bin. Die über alle Völker zerstreute Kirche redet in allen Sprachen, die Kirche ist der Leib Christi; wenn du also ein Glied jenes Leibes bist, der in allen Sprachen redet, so glaube, daß du in allen Sprachen redest. Denn die Einheit der Glieder stimmt in der Liebe zusammen, und diese Einheit redet, wie damals ein Mensch redete.